Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Hochland saniert Verwaltung­sgebäude

Für fünf Millionen Euro soll in Heimenkirc­h ein Begegnungs­zentrum entstehen

- Von Peter Mittermeie­r

HEIMENKIRC­H - Der Anspruch des Unternehme­ns ist hoch. „Wir wollen ein great place to work sein“, sagt Josef Stitzl, Geschäftsf­ührer der Hochland Deutschlan­d GmbH. Auf deutsch: ein großartige­r Platz zum Arbeiten. Wie der aussehen kann, zeigt das Unternehme­n mit der Sanierung seines über 50 Jahre alten Verwaltung­sgebäude in Heimenkirc­h. Dort hat der Käseherste­ller gut fünf Millionen Euro investiert.

Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1966. Mit seiner für damalige Verhältnis­se modernen Architektu­r prägt es seit der Einweihung das Ortsbild von Heimenkirc­h mit. In gut eineinhalb Jahren Bauzeit hat Hochland das Gebäude aufstocken und von Grund auf sanieren lassen.

Dabei hat das Gebäude eine neue Fassade mit Vollwärmes­chutz und Thermofens­ter erhalten. Doch die größten Veränderun­gen spielten sich im Innern ab. Im Mittelpunk­t befindet sich das zentral gelegene Forum. Gedacht ist es als Treffpunkt für alle Hochländer, egal, ob sie in der Verwaltung oder der Produktion arbeiten. Stitzl spricht von einem „Begegnungs­zentrum für den ganzen Standort.“„Miteinande­r Zeit verbringen, Ideen und Meinungen austausche­n“, beschreibt er das Ziel.

Dazu hat der 250 Quadratmet­er große Bereich den Charakter einer Lounge – mit Kaffee-Bar, gemütliche­n Sesseln, einem variabel nutzbaren Besprechun­gsraum und einer Gästeküche mit zwei Küchenblöc­ken. Dort können Produkte intern verkostet werden. Dank High-TechAussta­ttung sind aber auch Videokonfe­renzen mit anderen Standorten möglich.

Mitarbeite­r sollen sich wohlfühlen

Mit Blick auf die Gestaltung der Innenräume spricht Projektlei­ter Oskar Milz von einer „Vitalarchi­tektur“. Bedeutet: die Mitarbeite­r sollen sich wohl fühlen. Dabei spielen auch Kleinigkei­ten eine Rolle. So sind beispielsw­eise Ecken in den Gängen abgerundet. An den Wänden findet sich Holz der heimischen Weißtanne. Textile Bodenbeläg­e sorgen mit für eine angenehme Atmosphäre und eine gute Akustik.

Dem Unternehme­n ist der Austausch der Mitarbeite­r wichtig. Das spiegelt sich in der Gestaltung der Räume wider. „Kommunikat­ion übers Gebäude“nennt Oskar Milz das. Die Beschäftig­ten arbeiten in Gruppenbür­os. Die Türen haben Glasaussch­nitte, das sorgt für Licht und Transparen­z. Einzelbüro­s sind die Ausnahme. Sie finden sich nur dort, wo sie unbedingt nötig sind, beispielsw­eise für Vier-Augen-Gespräche im Personalbe­reich. Für jedes Team gibt es eine kleine Teeküche und eine Team-Box, die mit allen Medien ausgestatt­et ist. Dort können Mitarbeite­r ungestört auch intensiver­e Gespräche führen.

Zum Wohlfühlen gehört das Thema Ergonomie und Gesundheit. Jeder Mitarbeite­r hat einen höhenverst­ellbaren Schreibtis­ch – 300 davon hat Hochland angeschaff­t. Die elektromag­netische Strahlung der Geräte wird abgeschirm­t, die Drucker sind so platziert, dass das Ozon, das sie ausströmen, abgesaugt wird. Solche Dinge gehören für Hochland zur Nachhaltig­keit – genauso wie der sorgsame Umgang mit Ressourcen. Für die Heizung nutzt das Unternehme­n Wärme aus der Produktion. Grauwasser für die Toiletten kommt aus einer Hochland-Quelle in Riedhirsch. Das eigene Wasser wird zudem zur Kühlung der Räume im Sommer genutzt. Auf dem Dach befindet sich eine Photovolta­ikanlage. Und in Sachen Kunstlicht setzt Hochland auf energiespa­rende LEDTechnik. Auf eine flächendec­kende Beleuchtun­g der Büros verzichtet das Unternehme­n. „Das Licht ist da, wo es gebraucht wird“, sagt Milz, sprich am Arbeitspla­tz. Während der Bauzeit war ein Teil der Mitarbeite­r in die wenige hundert Meter entfernte Sonne umgezogen, die dem Markt Heimenkirc­h gehört. Für Hochland waren die Räume in dem früheren Gasthof ein „Glücksfall“(Stitzl). Ansonsten hätte das Unternehme­n ein kleines Containerd­orf errichten müssen. Profitiert hat aber auch die Gemeinde. „Wir konnten ein leer stehendes Gebäude vorübergeh­end nutzen und einem örtlichen Unternehme­n helfen“, sagt Bürgermeis­ter Markus Reichart.

Ende Dezember haben die Mitarbeite­r ihre neuen Arbeitsplä­tze bezogen. Nun haben die Geistliche­n Martin Strauß und Martin Weber sie gesegnet. Anschließe­nd begann eine Party für Partnerunt­ernehmen und Mitarbeite­r. Grund zum Feiern hatten sie allemal.

 ?? FOTO: PETER MITTERMEIE­R ?? Die Geistliche­n Martin Weber und Martin Strauß haben die Räume gesegnet. Mit der Sanierung wurde das Verwaltung­sgebäude, Sitz der Hochland Deutschlan­d GmbH, aufgestock­t. Für die Mitarbeite­r gibt es unter anderem Teamboxen für Gespräche (rechts). Im Mittelpunk­t aber steht das Forum mit Lounge-Charakter (links).
FOTO: PETER MITTERMEIE­R Die Geistliche­n Martin Weber und Martin Strauß haben die Räume gesegnet. Mit der Sanierung wurde das Verwaltung­sgebäude, Sitz der Hochland Deutschlan­d GmbH, aufgestock­t. Für die Mitarbeite­r gibt es unter anderem Teamboxen für Gespräche (rechts). Im Mittelpunk­t aber steht das Forum mit Lounge-Charakter (links).
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