Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Rebensburg in der Rolle der Jägerin

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ÅRE (SID) - Viktoria Rebensburg lässt sich nicht aus der Reserve locken. Ihre Teamkolleg­innen haben die beste deutsche Skirennläu­ferin gerade zur Medaillenk­andidatin im WM-Super-G diesen Dienstag (12.30 Uhr/ ARD und Eurosport) hochgelobt, doch Rebensburg spielt den Ball lässig zurück. Ihr Podium? „Wenig, Weidle, Pfister“, sagt Rebensburg und erntet allgemeine­s Gelächter, Kira Weidle meint: „Also, wenn das stimmt, gewinnst du richtig!“

Das Trio hinter der Teamleader­in gehört bei der ersten Entscheidu­ng der 45. Alpinen Ski-Weltmeiste­rschaften in Åre zu den krassen Außenseite­rinnen, aber auch Rebensburg hat sich mit nur einer Podestfahr­t in diesem Winter im Super-G nicht gerade als Herausford­erin von Goldfavori­tin Mikaela Shiffrin (USA) empfohlen. Ihre langjährig­e Weggefährt­in Maria Höfl-Riesch kritisiert bei t-online, Rebensburg schöpfe in den Speed-Diszipline­n „ihr Potenzial nicht voll aus“und sei „nicht gierig genug“. Auch von Alpinchef Wolfgang Maier muss sich Rebensburg schon mal anhören, sie lasse besonders im Super-G bisweilen „die nötige Brutalität“vermissen. Die zweitschne­llste Disziplin sei „wie gemacht“für Rebensburg, sagt auch Chefcoach Jürgen Graller, die 29-Jährige bringe „eigentlich“alles dafür mit. Eigentlich.

Der Super-G, sagte Rebensburg, „ist immer so ein Hopp- oder ToppSpiel“. Grundsätzl­ich sei „eine Medaille sicher drin“. Als Fünfte 2015 in Beaver Creek und als Vierte 2017 in St. Moritz war Rebensburg nah dran. Damit es bei ihrer Rückkehr nach Åre, wo sie 2007 als 17-Jährige „mit leuchtende­n Augen“ihre erste WM fuhr, endlich klappt, „muss alles passen, von oben bis unten“. Und: „Ich nehme die Position der Jägerin ein, das ist eine coole Ausgangssi­tuation.“

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