Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Der Luchs geht um
Wanderausstellung in Eriskirch wirbt für Wiedereinbürgerung der faszinierenden Katzenart
ERISKIRCH - Jetzt ist der Luchs am Bodensee angekommen – allerdings nur in Form einer Wanderausstellung im Naturschutzzentrum Eriskirch. Die Augen weit offen, ein Raubtiergebiss im aufgerissenen Maul und unter den Pfoten ein toter Hase – er ist ein Jäger, der ausgewachsene Luchs, der einen aus der Vitrine anschaut. Muss man ihn fürchten?
Die Wiedereinbürgerung längst ausgerotteter, einst hier heimischer Raubtiere sorgt für heftige Diskussionen. Im Visier sind Bären oder Wölfe, aber gelegentlich auch der Luchs. Er ist mit Abstand der scheueste unter den früher heimischen Wildtieren. Menschen geht er aus dem Weg – einen Luchs in freier Wildbahn zu erleben ist eine absolute Seltenheit. In Baden-Württemberg setzt sich der gemeinnützige Verein „Luchs-Initiative Baden-Württemberg“, der die Wanderausstellung konzipiert hat, für die Wiedereinbürgerung des Luchses im Schwarzwald ein und wirbt um Verständnis für die scheue „Waldkatze“, die Teil des europäischen Naturerbes sei.
Neben Großbildtafeln erläutern kurze Texte die Lebensbedingungen des Luchses, zeigen auch die Aufzucht und die Verwandtschaft zu anderen Katzen. Wie zu erfahren ist, ist der Luchs ein Fleischfresser und benötigt zum Überleben pro Tag ein bis zwei Kilo Fleisch, das heißt pro Woche ein Reh oder anderes Wild, wie Füchse oder Marder in vergleichbarer Menge. Da er dafür ausgedehnte Jagdgebiete durchstreife, sei er für Jäger kein Konkurrent. Er erlege in der Regel die schwächsten Tiere und sorge daher für eine natürliche Auslese, zugleich vermindere sein Jagen den Verbiss durch Rehe.
Doch auch wenn die Jäger ihren Abschusspflichten nicht immer nachkommen, sehen einige im scheuen Luchs einen unliebsamen Konkurrenten. Hin und wieder reiße er doch mal Schafe oder Ziegen, womit er natürlich auch den Schäfern ein Dorn im Auge ist – für solche Schäden gebe es in Baden-Württemberg einen Fonds für unbürokratische Entschädigung.
Der Wolf richtet wesentlich größeren Schaden an und kann auch Menschen gefährlich werden. Doch ein unbehagliches Gefühl bleibt, auch wenn in den letzten Jahrzehnten keine schlimmen Ereignisse in unserem Land bekannt wurden. Ob in einem dicht besiedelten Land wie unserem, das immer noch weiter besiedelt wird, Platz für Wildtiere bleibt, ist eine längst nicht ausdiskutierte Frage. Ausstellungen wie diese liefern sachliche Fakten für eine sachliche Diskussion und wunderschöne Fotografien obendrein.
Bad Wurzach
Glaubensgespräch, zusammen mit Pfarrer Maier, Pius-Scheel-Haus, Kirchbühlstr. 2, 19.30 Uhr
Führung/ Besichtigung Ravensburg
Lunchtime-Führung durch die aktuelle Ausstellung, Kunstmuseum, Burgstr. 9, 12.30-12.55 Uhr
Kinder & Jugend Kißlegg Dies & Das
Jugendcafé, für Schüler ab der siebten Klasse, Jugendzentrum Spatz, Bahnhofstr. 11, 14.30-17.30 Uhr
Leutkirch im Allgäu
Spielenachmittag, ab zwölf Jahre, Jugendhaus, Poststr. 8, 17-19 Uhr
Bad Waldsee Kino
Seenema - das Stadtkino, 4034216, Sibel, 20 Uhr |
Ravensburg
07524/
Die Burg, 0751/ 3614436, 100 Dinge, 18 Uhr | Aquaman 3D, 20.10 Uhr | Belleville Cop, 18.30, 20.40 Uhr | Chaos im Netz, 15.45, 18 Uhr | Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten, 16.30 Uhr | Creed 2: Rocky's Legacy, 17.30, 20.10 Uhr | Der Junge muss an die frische Luft, 16.30, 20.40 Uhr | Die Frau des Nobelpreisträgers, 18.30 Uhr | Immenhof - Das Abenteuer eines Sommers, 16 Uhr | Kalte Füße, 16.30 Uhr | Manhattan Queen, 20.20 Uhr | Maria Stuart, Königin von Schottland, 18.10 Uhr | Mia und der weiße Löwe, 16, 18 Uhr | Robin Hood, ANZEIGE