Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Der Kampf ist noch nicht entschiede­n

- Von Benjamin Wagener

Die Autoindust­rie steht vor dem größten Umbruch ihrer Geschichte. Klimaschut­z und Digitalisi­erung zwingen die Hersteller, elektrisch und autonom fahrende Fahrzeuge zu entwickeln. Die dafür notwendige­n Investitio­nen in die Zukunftste­chnologien sind enorm. Dass Daimler in diesen Zeiten keine neuen Rekordgewi­nne vermeldet, ist nicht verwunderl­ich, zumal der Konzern die sinkenden Ergebnisse im Laufe des vergangene­n Jahres angekündig­t hat. Allenfalls die Höhe des Gewinneinb­ruchs haben so nicht alle erwartet.

Für Dieter Zetsche mag es ärgerlich sein, dass seine Ära als Vorstandsc­hef mit diesem herben Dämpfer endet, aber der Manager hat nicht unrecht, dass Daimler einige Hausaufgab­en gemacht hat. Denn der Autobauer kämpft um seine Zukunft. Das Unternehme­n ist dabei, seine Modelle zu elektrifiz­ieren. Beim autonomen Fahren hat Daimler erste Kooperatio­nen geschlosse­n, um die Technik weiterzuen­twickeln. Zudem ist Daimler dabei, seine Konzernstr­uktur umzubauen: Unter einer Holding sollen künftig drei Töchter für das Auto-, für das Lastwagenu­nd für das Finanzgesc­häft agieren, um noch flexibler reagieren zu können. Die einzige Frage ist, ob Zetsche diese Veränderun­gen rechtzeiti­g und konsequent genug angestoßen hat. Das wird aber erst dann zu beantworte­n sein, wenn Daimler seine Position als weltweit führender Premiumher­steller endgültig verteidigt – oder verloren hat.

b.wagener@schwäbisch­e.de

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