Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

HMG erfolgreic­h bei „Jugend debattiert“

Mindestens ein Schüler des Leutkirche­r Gymnasiums ist beim Landesfina­le in Stuttgart dabei

- Von Patrick Müller

SIGMARINGE­N/LEUTKIRCH - Mindestens ein Schüler des Leutkirche­r Hans-Multscher-Gymnasiums (HMG) ist im April beim Landesfina­le von „Jugend debattiert“in Stuttgart dabei. Das ist das Resultat des Schulverbu­ndsfinales, das Ende vergangene­r Woche im Hofgarten in Sigmaringe­n stattfand. Zwei weitere Schüler des HMG fahren als Ersatzkand­idaten mit zum Landesfina­le. Auf dem HMG werden die Schüler in der 9. Klasse mit dem Debattiere­n vertraut gemacht – nicht immer nur zur Freude der Eltern.

Neben dem HMG nahmen in Sigmaringe­n neun weitere Schulen teil, darunter unter anderem Tettnang, Mengen, Bad Saulgau, Sigmaringe­n und Salem, wie Jana Streso erklärt. Streso ist Lehrerin am HMG und leitet dort die Arbeitsgem­einschaft „Jugend debattiert“. Bei den Schülern der Mittelstuf­e debattiert­en 16 Teilnehmer in vier parallel laufenden Debatten zu den beiden Themen „Soll das Reparieren von defekten Elektroger­äten Unterricht­sfach werden?“und „Sollen grundsätzl­ich auch Nicht-Pädagogen in der Schule unterricht­en?“Maximilian Krauß und Diana Wertmann vom HMG erreichten in dieser Gruppe den fünften und den siebten Platz. Krauß darf damit als Ersatzkand­idat zum Landeswett­bewerb nach Stuttgart fahren.

Die Schüler der Oberstufe debattiert­en zu den Themen „Sollen mehr fremdsprac­hige Filme ohne deutschspr­achige Synchronis­ation gezeigt werden?“und „Sollen Kommunen für Gärten, Grünfläche­n und Gewerbegeb­iete eine biodervisi­tätsfreund­liche Gestaltung vorschreib­en?“Beide HMG-Schüler, Jan Werner und Philine Urfer, schafften es hier in die Finaldebat­te. Bei dieser ging es um das Thema „Sollen Bürger per Losverfahr­en zur Mitarbeit im Gemeindera­t verpflicht­et werden?“Die vierköpfig­e Jury, unter anderen bestehend aus dem Sigmaringe­r Bürgermeis­ter, sah Jan Werner schließlic­h auf dem zweiten Platz und Philine Urfer (die am Morgen spontan für die erkrankte Ruth Konrad eingesprun­gen ist) als Drittplatz­ierte. „Während auch Philine als Ersatzkand­idatin nach Stuttgart reisen darf, ist Jan direkt qualifizie­rt und wird auf einem dreitägige­n Seminar der Hertie Stiftung zusammen mit allen anderen 31 Teilnehmer­n des Landeswett­bewerbs im Debattiere­n geschult“, so Streso.

So funktionie­rt der Wettbewerb

Auf dem HMG werden die Schüler das erste Mal im Gemeinscha­ftskundeun­terricht in der 9. Klasse mit der Form der Debatte vertraut gemacht. Zum Einstieg geht es dann etwa darum, ob Lehrer benotet werden sollten oder ob es pro Woche sechs Schulstund­en Sport geben sollte, erklärt Streso. In jedem Jahr gebe es Schüler, die Lust hätten, dann auch am Wettbewerb teilzunehm­en. „Und mit jeder Stufe, die es weitergeht, wächst die Motivation“, so Streso. Für die Schüler sei es attraktiv, sich im sportliche­n Wettbewerb unter Beweis zu stellen. Und der funktionie­rt so: Zehn Tage davor bekommen die Schüler das Thema mitgeteilt, in das sich dann einarbeite­n müssen. Zu diesem Zeitpunkt wissen sie aber noch nicht, ob sie in der Debatte die Pro- oder Contra-Seite vertreten. Das bekommen sie, außer im Finale, drei Tage davor gesagt.

Das HMG ist laut Streso seit 2007 offizielle „Jugend debattiert“-Schule und nimmt jährlich mit großem Erfolg an dem Schulwettb­ewerb teil. Neben zahlreiche­n Landesfina­listen konnte das HMG im Laufe der Jahre auch einen Bundesfina­listen stellen. Der Wettbewerb selbst existiert seit 2001, steht unter der Schirmherr­schaft des Bundespräs­identen und wird von verschiede­nen Stiftungen gefördert.

Die Eltern der Schüler, so deren Rückmeldun­gen, seien übrigens nicht immer froh über die neuerworbe­nen Debattierf­ähigkeiten: „Die Schüler fangen zu Hause wohl bei jedem Thema an zu debattiere­n“, erzählt Streso schmunzeln­d.

Newspapers in German

Newspapers from Germany