Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Gemeinde zahlt kein Geld für Kirchturmuhren
Hergatzer Kirchenstiftung wollte 200 Euro
HERGATZ (das) - Die katholischen Kirchenstiftungen in der Gemeinde Hergatz erhalten keinen Zuschuss für die Wartung von Kirchturmuhren. Das hat der Gemeinderat Hergatz in nicht-öffentlicher Sitzung beschlossen und nun bekannt gegeben. Die Kirchenstiftungen hatten um je 100 Euro für die Uhren an den Pfarrkirchen in Maria-Thann und Wohmbrechts gebeten.
Maria-Thanns Kirchenpfleger Anton Gsell erklärte: Auslöser für die Anfrage sei ein Hinweis der Bischöflichen Finanzkammer in Augsburg gewesen, wonach Gemeinden durch eine Verordnung von 1869 einen Beitrag für den Unterhalt der Uhren leisten müssen. Bürgermeister Uwe Giebl habe die Absage damit begründet, dass Kirchturmuhren in der heutigen Zeit nicht mehr erforderlich seien. Giebl erklärte, er habe sich bei umliegenden Gemeinden umgehört. Teilweise werde dort etwas bezahlt, teilweise nicht. In Wohmbrechts unterstütze ein Bauhofmitarbeiter die Verantwortlichen bei der Wartung. Daher habe der Gemeinderat entschieden, den erstmalig beantragten Zuschuss nicht zu bezahlen. Eine Spezialfirma wartet die Kirchturmuhren einmal im Jahr. Andere Kosten fallen nur selten an, sagt der Maria-Thanner Mesner Johann Hierenbach. Zuletzt habe eine Firma vor einigen Jahren die Ziffernblätter in Maria-Thann ausgetauscht. „Aber die neuen waren aus Kunststoff. Wenn Wind gegangen ist, sind die geflattert“, erzählt Hierenbach. Die Firma musste daraufhin die über einen Meter großen Ziffernblätter mit Metall verstärken. Die Kirchturmuhr wird elektrisch betrieben. Bei einem Stromausfall sinkt ein Gewicht nach unten und liefert so Energie.