Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Ärger über schwänzende Jugendliche
Klimademonstration im Netz großes Streitthema – Junge Menschen verteidigen sich
RAVENSBURG - Einen hitzigen Meinungsaustausch im Netz gibt es über den Schülerstreik vergangenen Freitag, der an Orten in ganz Europa stattfand. Rund 1500 Schüler fanden sich auch in Ravensburg zusammen, um für eine bessere Klimapolitik zu demonstrieren (die SZ berichtete).
„Ich bin überzeugt, dass die Schüler mit gutem Beispiel vorangehen“, kommentiert Anneliese B. auf Schwäbische.de. Sie ist begeistert von der Aktion der Kinder: „Bravo an die Jungen, dranbleiben, dann wird das was mit der Klimarettung.“
Friedrich W.U. ist da ganz anderer Meinung. Er findet es unangebracht, dass die Demonstration in der regulären Unterrichtszeit stattfand: „Für die Märzdemo könnte doch ein Termin außerhalb der Anwesenheitspflicht gefunden werden.“Auch viele andere Nutzer kritisieren, dass die Demonstration für einen Freitag angesetzt war, da ihrer Meinung nach die meisten Schüler nur an der Demonstration teilgenommen hätten, um die Schule zu schwänzen.
Und Friedrich W.U. echauffiert sich weiter. Die Schüler sollen auch nicht vergessen: „Wir, die unnützen Alten sind die Grundlage eurer Existenz, ohne uns gäbe es euch nicht.“
Gegen diese Vorwürfe wehren sich die jungen Demonstranten – sie bemängeln das fehlende Interesse der Politiker am Klimaschutz. So kommentiert Nutzerin „fiona_life05“auf einem entsprechenden Instagram-Post: „Die Leute da oben braucht es ja nicht zu interessieren, es ist ja nicht ihre Zukunft, über die sie da gerade bestimmen.“
Auch auf der Fanseite „Schwäbische Oberschwaben“wird die Demo diskutiert – viele verteidigen die Schulschwänzer. So wie Tobi S. In seinen Augen sind engagierte junge Leute etwas Gutes, das man unterstützen sollte: „Ich finde es überhaupt mal gut, dass Jugendliche Interesse zeigen an der Umwelt, denn die Kinder von ihnen sind betroffen.“
„Bitte verzichtet dann auch zukünftig auf den Führerschein, Flugreisen und sagt euren Eltern, sie sollen es lassen, jeden Morgen vor den Schulen ein Verkehrschaos zu verursachen“, kritisiert Tina G. die Streikenden: „Oder welcher Schüler hätte an der Demo mitgemacht, wenn diese samstags stattgefunden hätte?“
Nach den vielen Kritik- und Streitpunkten gibt Instagram-Nutzerin „doula_ira_berlin“den Kindern Zuspruch: „Ihr seid super! Danke für eure Aktionen. Die werden wohl irgendwann gehört werden. Bleibt dran!“