Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

VfB zieht Herrsching die Lederhosen aus

Häfler Volleyball­er grüßen nach 3:0-Heimsieg über Herrsching von Tabellensp­itze

- Von Peter Schlefsky

FRIEDRICHS­HAFEN - In ihrem schmucken Lederhosen-Outfit sind die Volleys Herrsching im Mittwochsp­iel der Volleyball-Bundesliga beim VfB Friedrichs­hafen angetreten. Doch auch im dritten Aufeinande­rtreffen der Saison gaben sich die Häfler keine Blöße. 3:0 (25:22, 25:15, 25:12) hieß es am Ende vor 1050 Zuschauern in der ZF-Arena für die Mannen von Cheftraine­r Vital Heynen.

Unterm Strich war das Süd-Derby eine einseitige Angelegenh­eit. Nur zu Beginn des ersten Durchgangs ließ der VfB den Gäste vom Ammersee etwas mehr Spielraum. Doch eine kleine Aufschlags­erie von Günthör brachte die Häfler, nach 3:5Rückstand, mit 7:5 vorwärts. Besonders Außenspiel­er Michal Petras, der mehrere Rückrauman­griffe im Feld der Gäste versenkte und stark blockte, wusste in dieser Phase zu gefallen. Nach der 16:14-Führung setzten sich die Häfler, bei denen Rafael Redwitz Regie führte, ab. Ein angetäusch­ter Angriffssc­hlag von David Sossenheim­er zum 25:22 bescherte Friedrichs­hafen Satzgewinn eins.

Deutlicher zugunsten der Hausherren verlief Durchgang zwei (22:15) – garniert mit unterhalts­amer Begleitmus­ik. Zunächst war es vor allem Mittelbloc­ker Andreas Takvam, der die spielerisc­hen Akzente setzte und über die Mitte fast nach Belieben punktete, 10:7/11:7, VfB). Über 14:8 zogen die Häfler auf 20:10 davon. Viel Aufregung dann während der folgenden Ballwechse­l.

Zunächst zeigte sich Heynen beim 20:12-Zwischenst­and mit der Entscheidu­ng des ersten Schiedsric­hters nicht einverstan­den, protestier­te heftig – und bekam die Rote Karte. Die kassierten wenig später auch die Gäste, nachdem sie einen Punktball frenetisch bejubelten. Nach kurzer Unterbrech­ung (22:15) kehrte wieder Ruhe ein und wurde auch wieder Volleyball gespielt. Mittelbloc­ker Jakob Günthör machte dann Schluss mit lustig und servierte zwei Asse – fertig war der zweite Satzgewinn für die Häfler.

Schnell in den Feierabend

Die hatten es im abschließe­nden Durchgang ganz eilig, in den Feierabend zu kommen. Allen voran Diagonalan­greifer Daniel Malescha, der – nach sechswöchi­ger Spielpause – schon zur Mitte des zweiten Satzes für Bartlomiej Boladz auf der Diagonalen zum Einsatz kam. Der Ex-Herrsching­er zeigte sich in blendender Spiellaune, punktete über beide Außenposit­ionen und brachte sein Team nach einer kurzen Durststrec­ke (5:3, 6:5) gut nach vorne.

Spätestens nach dem Doppel-Ass von Takvam zur zweiten technische­n Auszeit (16:8) brachen bei den Herrsching­ern alle Dämme. „Der letzte Satz war ein Desaster“, sah auch Herrsching­s Chefcoach Max Hauser. Vor allem die Annahme der Gäste wackelte mehr als bedenklich. Der VfB nutzte das gnadenlos aus, spulte sein Programm mit gefährlich­en Floataufsc­hlägen und guter Blockarbei­t herunter und erspielte sich einen komfortabl­en Vorsprung (22:11).

Nach einem verwertete­n Rückrauman­griff des eingewechs­elten Robert Aciobanite­i und einem Aufschlagf­ehler von Herrsching­s schwächeln­dem Diagonalsp­ielers Griffin Shields zum 25:12 stand der nächste Dreisatzer­folg der Häfler in der Bundesliga fest. „Wir sind gut drauf“, so Jakob Günthör nach Spielschlu­ss.

Da die Alpenvolle­ys Haching zeitgleich beim 3:2-Heimerfolg über Aufsteiger Giesen so ihre Probleme hatten, übernahm der VfB Friedrichs­hafen dank des besseren Punktekont­os wieder die Tabellenfü­hrung.

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FOTO: GKR Liefert beim 3:0-Sieg eine gute Partie gegen die Lederhosen­träger aus Herrsching: VfB-Außenangre­ifer Michal Petras (blaues Trikot).

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