Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Wahlmarathon für 87 grüne Kreistagswahl-Kandidaten
Kreisverbände Wangen und Ravensburg legen sich fest – Auch „BoRa-Frauen“unter den Kandidaten
KREIS RAVENSBURG (swe) - Die Mitglieder der Kreisverbände Wangen und Ravensburg von „Bündnis 90/ Die Grünen“hatten in dieser Woche bei ihrer Versammlung im Gasthaus Ochsen in Kißlegg viel zu entscheiden: Die Kandidaten für den Kreistag wurden nominiert, dreieinhalb Stunden lang Formalien erläutert, Listen und Reihenfolgen festgelegt und letztlich der Gesamt-Kandidatenliste zugestimmt. Die Bundestagsabgeordnete Agnieszka Brugger und die Landtagsabgeordnete Petra Krebs begleiteten den Abend.
Nicht alles lief rund bei der Nominierungsversammlung: So musste beispielsweise die Wahl des Wahlkreises Ravensburg wiederholt werden, nachdem im Vorfeld die Frage vergessen worden war, ob noch jemand außer den genannten Kandidaten antreten möchte – ein Formfehler.
Zuvor schon hatte Peter Andresen, neben Susanne Haug Sitzungsleiter und Vorsitzende des Kreisvorstands Ravensburg, erläutert, wer gewählt werden kann und wer wählen darf. Im letzteren Fall waren dies die 60 Mitglieder der beiden Kreisverbände. Zusätzlich wohnten 30 Nichtmitglieder und/oder Kandi- daten der Versammlung bei. Andresen erklärte auch den „Frauenstatus“, den sich die Grünen auf die Fahnen geschrieben haben. Er besagt und empfiehlt, dass Frauen die „ungeraden“Listenplätze belegen, während die „geraden“offene Plätze sind. Abzufragen galt es deshalb auch, ob es neben den auf den „geraden Plätzen“kandidierenden Männer auch interessierte Frauen gibt. Und, ob Blockabstimmungen in Ordnung sind. So fand sich für den Wahlkreis Ravensburg mit Yekta Vardar noch eine Interessentin, die gegen Udo Frank auf dem letzten Listenplatz kandidierte, allerdings weniger Stimmen erhielt.
Aus zeitlichen Gründen stellten sich jeweils nur die beiden ersten Kandidaten der zehn Listen vor und erläuterten ihre Bewerbungsgründe sowie politischen Schwerpunkte. Um die Auszählphasen zu überbrücken, berichtete Agnieszka Brugger über Aktuelles aus Berlin und zum Grundsatzprogramm der Grünen.
In sieben von zehn Wahlkreisen stehen nun Frauen auf dem Spitzenplatz der Listen. Für die drei anderen – oder auch für Männer auf „ungeraden“Listenplätzen – gibt es plausible Gründe: beispielsweise zu wenig weibliche Kandidaten oder eine gewünschte Kandidatur der Frauen auf weiter hinten liegenden Plätzen.
Dank an „BoRa“
Landtagsabgeordnete Petra Krebs nutzte ihre Redezeit, um den Organisatorinnen der Aktion „BoRa“zu danken, die überparteilich mehr Frauen in die Kommunalpolitik bringen wollen. Durch entsprechende Veranstaltungen konnte beispielsweise Beatrice Schmidt als Spitzen- kandidatin im Stimmkreis Isny-Argenbühl gewonnen werden, wie auch Elke Müller, die sich auf Position eins in Bad Waldsee bewirbt.