Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Die „Urmutter“des Konsums

- FOTO: TOBIAS SCHUMACHER

ISNY (sts) - Fast schüchtern, leicht zu übersehen, dafür umso gewichtige­r, in Masse und Bedeutung, thront ein Ei, gemeißelt aus Jura-Kalk von Günther Schrade, derzeit unter den Arkaden vor der Eisdiele Soravia in der Fußgängerz­one; gebettet in ein Geflecht aus geflochten­en Weidenrute­n (Einkaufsko­rb? Nest?) und getragen von einem Einkaufswa­gen. Letzterer ist Verweis auf die Ausstellun­g „Shoppingma­ll“in der Städtische­n Galerie im Schloss, die sich noch bis 24. Februar künstleris­ch-kritisch mit Einkaufen und Konsum auseinande­rsetzt (SZ berichtete). Schrades Deutung: „Das Ei ist ein Ur-Ur-Produkt, eine Ur-Handelswar­e, die schon immer gegen etwas anderes getauscht wurde.“Sein Stein-Ei habe er für die Ausstellun­g so bedeutungs­schwer konzipiert, dass es den Einkaufswa­gen auseinande­rdrückt. Interessie­rte Betrachter will der Steinmetz und Bildhauer aus Maierhöfen zum Nachdenken anregen, „was sie täglich einkaufen, wenn ihre Einkaufswa­gen immer wieder bis zum Bersten gefüllt sind“. Sein regionaler Beitrag zur Ausstellun­g „Shoppingma­ll“, die auch schon in München gezeigt wurde und zur Haupteinka­ufszeit des Jahres in Isny eröffnet wurde, sei aber auch humoristis­ch inspiriert: „Ich fand es zur Weihnachts­zeit witzig, ein Ei beizusteue­rn, das eigentlich mit Ostern verbunden wird“, erzählt Schrade.

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