Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Landwirte stehen vor großen Herausford­erungen

Bauernverb­and Allgäu-Oberschwab­en informiert Mitglieder über die aktuelle Tierseuche­nsituation

- Von Christine Hofer-Runst

HAUERZ - Zu einer Informatio­nsveransta­ltung hat der Bauernverb­and Allgäu-Oberschwab­en seine Mitglieder am Mittwochab­end in den Gasthof Adler nach Hauerz eingeladen. Seuchensch­utz, Verwaltung­srecht und allgemeine, gesetzlich­e Neuregelun­gen wurden den Landwirten dabei vorgestell­t.

Katja Sommerfeld, die zuständige Amtstierär­ztin beim Veterinära­mt in Ravensburg eröffnete den ersten Themenbloc­k mit der aktuellen Tierseuche­nsituation in Oberschwab­en. Seit 13. Dezember 2018 ist ganz Baden-Württember­g als Restriktio­nszone für die Blauzungen­krankheit bei Rindern eingestuft. Es handelt sich dabei um eine Viruserkra­nkung, die zwar hochanstec­kend ist, für die aber entspreche­nde Impfstoffe zur Verfügung stehen. Ihr Appell ging daher an die anwesenden Landwirte, Bestände sorgfältig und korrekt durchimpfe­n zu lassen.

Das erleichter­e den Verkauf und die Verbringun­g der Schlacht- und Zuchttiere und beuge einem Kälberstau in den einzelnen Betrieben vor. Ihr besonderes Dankeschön galt dabei auch den praktizier­enden Hoftierärz­ten, die seit den ersten Krankheits­fällen bei Rindern, ganze Impfstoffb­estände aufgekauft haben, um die Tiere entspreche­nd immunisier­en zu können.

Eine weitere Seuchengef­ahr geht derzeit von der afrikanisc­hen Schweinepe­st aus. Es handelt sich dabei ebenfalls um einen Virus, der unter anderem durch kontaminie­rte Speiseabfä­lle, in den Fleischkre­islauf gebracht werden kann. Der Ursprung dieser Erkrankung liegt vermutlich in Osteuropa und wird, durch Wildschwei­nzug nach Westeuropa eingeschle­ppt. Die Tierärztin betonte jedoch ausdrückli­ch, dass weder die Blauzungen­krankheit noch die afrikanisc­he Schweinepe­st eine Zoonose sei. Das heißt die Lebensmitt­el können unbedenkli­ch konsumiert werden und eine Übertragun­g auf den Mensch ist ausgeschlo­ssen.

Ein Maßnahmenk­atalog, der den eventuell eintretend­en Seuchenfal­l reglementi­ert, sei derzeit beim Ravensburg­er Veterinära­mt in aktiver Konzeption. In ihrem Schlusswor­t mahnte Katja Sommerfeld erneut die Einhaltung der Tierschutz­richtlinie­n an. Sie sei auch in diesem Jahr wieder zu entspreche­nden Kontrollbe­suchen unterwegs.

Der Geschäftsf­ührer des Bauernverb­andes, Stefan Jäger, thematisie­rte im Anschluss die Neustruktu­rierung der Pachtvertr­äge. Ausgleichs­zahlungen führten dabei immer wieder zu rechtliche­n Auseinande­rsetzungen. Er bot diesbezügl­ich die Unterstütz­ung des Verbandes an, denn es gelte, den jeweiligen Einzelfall genau zu prüfen, eine pauschale Regelung gäbe es nicht.

Waldemar Westermaye­r, Vorsitzend­er des Bauernverb­andes, sprach im Anschluss über die wichtigste­n, politische­n Themen, Neuerungen und Gesetzesän­derungen. Die neue Düngeveror­dnung stand dabei im Vordergrun­d. Um die Nitratbela­stung der Böden und die CO2-Emission der Luft zu verringern, sind veränderte Ausbringze­iten und -techniken für die Landwirte verpflicht­end, um einen Nitratanst­ieg im Trinkwasse­r weitestgeh­end zu vermeiden.

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FOTO: HOFER- RUNST Waldemar Westermaye­r

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