Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Eugen-Bolz-Wohnheim wird abgerissen
Neubau für knapp zehn Millionen Euro wirtschaftlicher als Sanierung des Weingartener Gebäudes
WEINGARTEN - Das Eugen-BolzWohnheim auf dem Hochschulcampus in Weingarten wird abgerissen und komplett neu gebaut. Das hat die Pressestelle der Diözese RottenburgStuttgart, zu der das Wohnheim gehört, auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“bestätigt. Damit ist auch die ursprünglich angedachte Sanierung vom Tisch. „Das Eugen-Bolz-Wohnheim ist in den 1960er-Jahren gebaut worden und ist nun einfach in vielerlei Hinsicht sanierungsbedürftig. Man hat die Kosten für eine Generalsanierung denen eines Neubaus gegenübergestellt und kam zum Schluss, dass ein Neubau insgesamt wirtschaftlicher ist“, sagt Pressesprecherin Manuela Pfann. Unklar ist derweil, was mit den rund 150 Studenten passiert, die aktuell im Wohnheim wohnen.
Man werde die Studenten rechtzeitig über das weitere Vorgehen informieren, versicherte Pfann. Allerdings befinde sich das Projekt aktuell noch ganz im Anfangsstadium. Daher sei es auch nicht möglich, einen Zeitplan zu nennen. Doch zumindest sind die finanziellen Rahmenbedingungen für das Großprojekt schon gesichert.
Wie das neue Wohnheim aussehen soll, ist noch offen
Im November 2018 wurde der Diözesan-Haushalt für die Jahre 2019/2020 verabschiedet. Darin sind auch 9,8 Millionen Euro für den Neubau des Wohnheimes eingestellt. Theoretisch könnte es also in absehbarer Zeit losgehen. Wie das neue Wohnheim dann aber aussehen soll, welche Bauzeit anvisiert wird und ob die Studenten dann bei der Suche nach einer Übergangslösung unterstützt werden. All das kann Pfann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.
Klar ist nur, dass es auch im neuen Eugen-Bolz-Wohnheim rund 150 Plätze für Studenten geben soll. „Ziel der Diözese war dabei immer, studentisches Wohnen zukunftsfä- hig zu machen“, sagt Pfann. Eigentlich hätte dieses Ziel mit einer Generalsanierung erreicht werden sollen. Doch waren die Mängel an dem Gebäude zwischen der Doggenriedstraße und der Briachstraße wohl doch erheblicher als ursprünglich angenommen. So ist es gerade mal etwas mehr als zwei Jahre her, dass die Di- özese verkündetete, das Wohnheim mit rund sechs Millionen Euro sanieren zu wollen. Ende November 2016 hieß es, dass gerade die Haustechnik komplett veraltet und seit mehr als 50 Jahren unverändert sei. Auch der Brandschutz war seinerzeit ein wichtiges Thema. Allerdings war auch schon damals nicht ganz klar, was genau saniert werden müsste. Das sollte in der Folge von Ingenieuren in einer Detailplanung ausgearbeitet werden. Und eben diese wird nun wahrscheinlich dafür gesorgt haben, dass die Sanierung verworfen wurde und das Gebäude aus den 1960er-Jahren nun abgerissen und komplett neu gebaut wird.