Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Kurzzeitparken am Krankenhaus wird seltener ausgenutzt
Problem der geschlossenen Schranke gibt es in Ravensburg weiterhin – Lösung kann laut Klinik nur Parkhaus bringen
RAVENSBURG - Der Fall des „Fahrstuhlbabys“Luna, das Anfang Dezember in der Oberschwabenklinik am Lift zur Welt gekommen ist, zeigt: Am Krankenhaus muss es manchmal schnell gehen. Doch wer direkt zum Eingang der Klinik in Ravensburg kommen will, muss eine Schranke passieren, die manchmal auch geschlossen bleibt – dann nämlich, wenn die zugelassene Zahl an Fahrzeugen im Zufahrtsbereich erreicht ist.
Bereits im Oktober hatte die „Schwäbische Zeitung“über das Problem berichtet. Problem deshalb, weil nicht alle, die bis vor die Tür fahren, das auch müssten. Der Sprecher der Klinik sprach damals davon, dass viele Menschen die Parkplätze und die damit verbundene freie Parkzeit von 30 Minuten „ausnutzen“– also dort parken, obwohl sie nicht zwingend direkt vor den Eingang fahren müssten. Eigentlich sollte durch die Parkplätze das Bringen und Abholen von Patienten ermöglicht werden, ohne dass Gebühren anfallen.
Wartezeiten an der Einfahrt gibt es zu Stoßzeiten, vor allem am späten Vormittag, laut Kliniksprecher Winfried Leiprecht nach wie vor. „Die längsten Wartezeiten bewegen sich unverändert zwischen fünf und sie- ben Minuten. Das lässt sich leider nicht ändern. Würden wir die Einfahrt freigeben, würde Chaos herrschen“, sagt Leiprecht. Aber seit der SZ-Berichterstattung habe sich etwas verändert.
Klinik wartet auf große Lösung
Dafür sprächen auch einige Zahlen. „Zum einen können wir wieder 21 Fahrzeuge gleichzeitig einfahren lassen“, so Leiprecht. Für die Zeit des Abrisses des ehemaligen Schwesternwohnheims war die Zahl der Parkplätze reduziert worden.
Zum anderen habe sich der „Umschlag“pro Parkplatz deutlich erhöht: Im Oktober standen innerhalb von 24 Stunden durchschnittlich 14 Fahrzeuge auf einem Parkplatz, aktuell sind es 17, wie Leiprecht sagt. „Das heißt, die Leute fahren früher wieder aus und nutzen die Plätze in stärkerem Maße als noch im Herbst wirklich nur für Kurzzeitparken. Hier spielt sicher auch die öffentliche Diskussion eine positive Rolle. Wir haben nach den Veröffentlichungen gemerkt, dass den Leuten die Situation bewusster wurde.“Deshalb sei die freie Parkzeit bisher nicht verkürzt worden. Diese Idee behalte man aber in der Hinterhand.
Für Verzögerungen sorgt auch, dass mancher Autofahrer erst an der geschlossenen Schranke bemerkt, dass er nachzahlen muss. Der Betroffene muss dann aussteigen und zum Kassenautomat auf dem rund 100 Meter entfernten Großparkplatz gehen. Um die Bezahlung zu erleichtern, soll Mitte 2019 ein Automat innerhalb des Schrankenbereichs direkt an der Klinik aufgestellt werden. „Wirklich zur Zufriedenheit aller können wir die Parkplatzprobleme rund um das St.- Elisabethen-Klinikum nur mit einem Parkhaus lösen“, sagt der Kliniksprecher. Statt der jetzt 750 Parkplätze benötigt die OSK 1200 Stück. Nach Erwartung der Geschäftsführung kann das Parkhaus zwischen 2020 und 2022 gebaut werden.