Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Pechstein sagt Rennen ab – kein deutsches Team

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INZELL (SID) - Die fünfmalige Eisschnell­lauf-Olympiasie­gerin Claudia Pechstein verzichtet als Reaktion auf ihre juristisch­e Niederlage vor dem Europäisch­en Gerichtsho­f für Menschenre­chte (EGMR) bei der derzeit stattfinde­nden Einzelstre­cken-WM in Inzell auf zwei Rennen. Wie sie am Donnerstag wenige Stunden vor dem WM-Beginn auf Facebook bekannt gab, strich sie ihre Starts über 3000 m am Nachmittag und in der Team-Verfolgung am Freitag.

An den Rennen über ihre Spezialstr­ecke 5000 m am Samstag und im Massenstar­t am Sonntag will die 46Jährige dagegen teilnehmen. Durch den Verzicht Pechsteins in der Verfolgung bekommt Deutschlan­d nun kein Frauenteam für die Verfolgung zustande.

In Abwesenhei­t Pechsteins lief Roxanne Dufter (Inzell/4:09,07 Minuten) als einzige deutsche Starterin über 3000 m nur auf den 16. Rang. Ihr 14. Gold bei Einzelstre­cken-Weltmeiste­rschaften sicherte sich die Tschechin Martina Sablikova mit Bahnrekord von 3:58,91 Minuten.

Pechstein dagegen war die erneute Gerichtsen­tscheidung gegen sie am Dienstag „an die Substanz“gegangen, so begründete sie auf Facebook ihre Entscheidu­ng. Es sei „kaum noch zu ertragen, was mir als Folge der skandalöse­n Unrechtssp­erre von 2009 alles zugemutet“werde.

„In meiner ersten Reaktion habe ich direkt an Abreise gedacht. Anderersei­ts habe ich mich sehr auf die WM gefreut und mich auch sportlich unter widrigsten Umständen für den Saisonhöhe­punkt qualifizie­rt.“Also habe sie sich entschiede­n, in ihren zwei Paradestre­cken zu starten. Aber nur dort.

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