Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Im Spitzenspiel entscheiden Kleinigkeiten
Wangener Handballer müssen im Württembergliga-Hit in Unterensingen ran
WANGEN - Nach der 39:17-Galavorstellung gegen den Abstiegskandidaten SG Herbrechtingen-Bolheim im ersten Spiel nach der kurzen Winterpause wartet auf die Wangener Handballer nun ein Gegner von völlig anderem Format. So muss die MTG am Samstag um 18 Uhr im Spitzenspiel der Württembergliga Süd beim Tabellennachbarn SKV Unterensingen ran. Das Hinspiel gewann Wangen zu Hause mit 30:25.
In Zahlen ausgedrückt: Der Tabellenfünfte aus dem Landkreis Esslingen (24:12 Punkte) erwartet den Ligasechsten aus dem Allgäu (23:11 Zähler). „Ich gehe von einem Spiel auf Augenhöhe aus“, prophezeit MTGTeammanager Arno Uttenweiler. „Ich denke, dass Kleinigkeiten entscheidend sind. Wobei der Druck eher auf Unterensingen lastet.“
SKV will unter die Top drei
Der Sport- und Kulturverein Unterensingen aus der gleichnamigen 5000-Einwohner-Gemeinde, zwischen Nürtingen und Esslingen gelegen, musste zuletzt im Derby eine bittere 32:38-Niederlage gegen den Tabellenvierten TSV Deizisau hinnehmen. Entsprechend motiviert dürfte der SKV im zweiten Heimspiel in Folge somit gegen Wangen antreten. Schließlich stellt Unterensingen nach Expertenmeinung an sich selbst den Anspruch, am Saisonende mindestens einen Platz unter den besten drei zu belegen.
Diesbezüglich lässt sich die MTG Wangen nicht verrückt machen. „Wenn wir am Ende einen Platz zwischen vier und sieben belegen, wäre das ein toller Erfolg“, findet wohl nicht nur Arno Uttenweiler. Der umtriebige Teammanager, erst zu Saisonbeginn zur MTG gestoßen, will daher den jüngsten Kantersieg gegen Herbrechtingen-Bolheim in keiner Weise überbewerten. „Unsere Jungs waren nach der Winterpause heiß auf Handball. Dagegen ist unserem Gegner so gut wie gar nichts gelungen.“Die Wangener hatten freilich nichts einzuwenden, einen Sahnetag in allen Belangen zu erwischen.
Warum es für Wangen, in der Vorsaison knapp am Abstieg vorbeigeschrammt, für ganz nach oben (noch) nicht reicht, hat für Arno Uttenweiler einen plausiblen Grund: „In der Breite sind wir im Vergleich zu den Mannschaften aus dem Spitzentrio (Heiningen, Schwäbisch Gmünd und Wolfschlugen, Anm. der Red.), personell nicht so gut aufgestellt.“Auch Deizisau oder aber Unterensingen verfügen über einen Kader, der besonders vorne extreme Gefahr ausstrahlt. Die Wangener hingegen müssen sich nach Uttenweilers Auffassung jede Aktion hart erarbeiten: „In der Abwehr stehen wir gut.“Im Angriff allerdings fehle es weiterhin an Alternativen. Die klassischen Shooter, wie etwa Marc Kuttler, gelten als Mangelware. Dafür verfügt die MTG über den genialen Regisseur und Torjäger Aaron Mayer.
Und überhaupt: Unterensingen verbucht als Tabellenfünfter ein Spiel mehr als Wangen. Um im Spiel um die Plätze im oberen Drittel zu bleiben, setzt Arno Uttenweiler besonders auf eine stabile Abwehr („Genau das sind die Kleinigkeiten“) und auf die psychologischen Talente von Trainer Gabriel Senciuc.
Nicht von ungefähr bemüht sich die MTG Wangen um eine Vertragsverlängerung. „Ich denke, wir sind auf einem guten Weg“, meint Uttenweiler. „Ende nächster Woche wissen wir mehr.“Übrigens: Egal, wie die Partie in Unterensingen endet, bereits eine Woche danach könnten Wangens Handballer im nächsten Auswärtsspiel bei Schlusslicht Hohenems (Vorarlberg) alles wieder glattbügeln.