Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Die Freie Schule bleibt bis zum Sommer in der Spinnereis­traße

Wangens OB Michael Lang macht sich ein Bild vor Ort von der zuletzt krisengesc­hüttelten Einrichtun­g

- Von Jan Peter Steppat

WANGEN - Knapp zwei Wochen ist es her, dass die Freie Schule ihre Sekundarst­ufe schließen musste. Seither lernen dort nur noch rund 15 Grundschül­er. Am Dienstag hat sich Oberbürger­meister Michael Lang ein Bild von der Situation vor Ort gemacht. Beim Gespräch mit den Kindern ging es aber längst nicht allein um die Zukunft der Schule.

Eine Leidenscha­ft, die derzeit Leiden schafft

Es war ein ganzer Reigen an Fragen, der auf den Rathausche­f niederpras­selte. Im Kreis mit der Kinderscha­r, Schulleite­rin Katrin Weber und zwei Müttern sitzend, wollten die Schüler alles Mögliche von Lang wissen. Sicher nicht die wichtigste Frage, aber doch an erster Stelle stehend, war jene nach des OB liebstem Fußballver­ein. Und da musste Lang gestehen, da eine Leidenscha­ft zu haben, die derzeit Leiden schafft: den VfB Stuttgart. Sportlich ging es auch später zu, etwa als er „Rennen“zu seinen Hobbys zählte – und sich zum Versuch bekannte, „immer 75 Kilo zu wiegen“.

Und natürlich wollten die FSAKinder wissen, was Lang dienstlich umtreibt. So erinnerte er an seinen Dienstbegi­nn zu Weihnachte­n 2001, dass sich daraus das mittlerwei­le 18. Jahr seiner Amtszeit ergibt und dass er zumindest nicht ausschließ­t, sich 2025 möglicherw­eise noch einmal zu bewerben: „Das weiß ich noch nicht, ich bin dann 59 und könnte kandidiere­n. Aber ich weiß nicht, ob die Bürger den Lang dann noch wollen.“„Der Lang“erzählte im Schneiders­itz übrigens auch, zu Schülerzei­ten einst selbst Klassenspr­echer gewesen und stets ein Tierliebha­ber zu sein: „Ich mag alle Tiere, aber manche mögen mich nicht“, sagte er und spielte dabei auf Hunde an, die ihn fast immer anbellten.

Dass die „Freien“Schüler auch Interesse an der Entwicklun­g Wangens haben, wurde in der lockeren, etwa einstündig­en Runde ebenfalls deutlich. Denn auf entspreche­nde Nachfrage erinnerte der OB an die städtische­n Pläne, im Zuge der Freibadsan­ierung eine zusätzlich­e „breite Rutsche“bauen zu lassen. Und gar nach dem komplizier­ten Thema eines Eisbahndac­hs erkundigte sich ein Grundschül­er: Das sei wegen der schwierige­n Lage vom Gemeindera­t bislang stets abgelehnt worden, erwiderte der Rathausche­f.

Und dann kam es doch, jenes Thema, das an der Freien Schule das derzeit beherrsche­nde ist – die Zukunft: „Also, wenn ich das kann, mach ich das gern“, sagte Michael Lang zur Frage, ob er helfen könne, dass die Schule nicht geschlosse­n wird. Zumal er bekannte, die gut zehn Jahre alte Einrichtun­g von Beginn an zu kennen und „hier immer glückliche Kinder gesehen“zu haben: „Das finde ich schön.“

Die Suche nach neuen Räumen

Etwas später, bei einem kleinen Imbiss, wurde deutlich, dass es derzeit Gespräche zwischen Schule und Stadt gibt, ob Letztere bei der Suche nach neuen Räumen helfen kann. Denn klar ist: Mit dem Wegfall der Sekundarst­ufe ist das Gebäude einer ehemaligen Druckerei zu groß. Leiterin Katrin Weber hat kürzlich einen Raumbedarf von etwas mehr als 100 Quadratmet­ern ermittelt, zuzüglich ines kleinen Büros. Ob Stadt oder Private etwas in entspreche­nder Größenordn­ung zur Verfügung haben, ist aber offen. Klar ist hingegen, dass es noch einige Monate am bisherigen Ort weiter gehen kann. Denn neue Räume benötigt die FSA erst mit dem Schuljahre­swechsel.

„Ich habe hier immer glückliche Kinder gesehen“Oberbürger­meister Michael Lang

Die FSA lädt am Samstag, 16. Februar, von 10 bis 13 Uhr zu einem Tag der offenen Schule ein. Es gibt Informatio­nen zum Konzept, Führungen sowie Spiel- und Kreativang­ebote. Am Dienstag, 19. Februar, steht von 8 bis 11.30 Uhr eine Vorschulve­ranstaltun­g an. Für den Dienstag sind Anmeldunge­n nötig unter der Rufnummer 07522 / 9733995.

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