Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Grenze für Sánchez ereicht

- Von Ralph Schulze politik@schwaebisc­he.de

Die Ablehnung des Staatshaus­haltes im Parlament stürzt Spanien in eine Regierungs­krise. Ohnehin war Sánchez’ sozialisti­sches Minderheit­skabinett vor acht Monaten eigentlich als Übergangsr­egierung angetreten, um nach dem Sturz des konservati­ven Mariano Rajoy, der über Korruption­svorwürfe und ein Misstrauen­svotum stolperte, einen neuen Anfang zu ermögliche­n.

Dass Sánchez überhaupt so lange aushielt, hat er den katalanisc­hen Separatist­enparteien zu verdanken, von denen seine Mehrheit abhing. Aber sie verkauften sich teuer und verlangten immer neue Zugeständn­isse. Als sie ihre Unterstütz­ung an Verhandlun­gen über die Unabhängig­keit Katalonien­s knüpften, war für Sánchez die Grenze des Möglichen erreicht.

Denn auch ein Regierungs­chef ist an Spaniens Verfassung gebunden. Wäre Sánchez also auf die Forderunge­n eingegange­n, würde er möglicherw­eise dort landen, wo derzeit 12 katalanisc­he Separatist­enführer sitzen: auf der Anklageban­k.

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