Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Die Gemeinscha­ftsschule hat ein Jobcafé

Hilfestell­ung bei Fragen rund um die Bewerbung – Finanzieru­ng durch drei Stiftungen

- Von Simon Nill

LEUTKIRCH - Ein sogenannte­s Jobcafé steht seit einigen Tagen den Acht- bis Zehntkläss­lern der Leutkirche­r Gemeinscha­ftsschule zur Verfügung. Dort können sich die Schüler einmal pro Woche über ihre Erfahrunge­n bei Bewerbunge­n austausche­n und Rat von einer Expertin einholen.

„Die Idee ist sensatione­ll gut“, sagt Schulleite­r Jan Henning Gesierich-Kowalski begeistert. Denn viele Jugendlich­e seien unsicher und teilweise orientieru­ngslos, was ihre berufliche Zukunft betrifft. Fachliche Hilfestell­ung im Jobcafé gibt Dalida Khemici von den Berufliche­n Fortbildun­gszentren der Bayerische­n Wirtschaft (bfz) als Träger des Projekts. Schüler, die weitergehe­nde Unterstütz­ung brauchen, können sich auch für ein individuel­les Bewerbungs­coaching in der Gemeinscha­ftsschule anmelden.

Zum ersten Mal geöffnet waren die Pforten des Jobcafés in der vergangene­n Woche. „Wir haben gleich Erfolge gehabt“, sagt Khemici rückblicke­nd. Ihr Computer sei noch nicht angeschlos­sen gewesen, da standen bereits die ersten Schüler mit Fragen zu ihrer berufliche­n Zukunft auf der Matte. Mit einem der Jugendlich­en habe sie dann beispielsw­eise nach einem Praktikums­platz gesucht. Und das mit Erfolg. Mittlerwei­le liege dem Schüler eine Zusage vor.

Dass das Interesse am neuen Angebot groß ist, zeigte sich auch beim Besuch der „Schwäbisch­en Zeitung“. Obwohl das Café eigentlich geschlosse­n hat, bittet ein Jugendlich­er um Hilfe, weil er sich am folgenden Tag im Rahmen einer Bewerbung einem Eignungste­st stellen muss. Auch hier gibt Khemici Hilfestell­ung. Die Beraterin freut sich über ihre neue Aufgabe in Leutkirch: „Es ist eine tolle Herausford­erung.“Viele der Schüler, die ihren berufliche­n Weg noch nicht gefunden haben, sind ihrer Einschätzu­ng nach „ungeschlif­fene Diamanten“, die Khemici zum Glänzen bringen wolle.

Stiftungen arbeiten zusammen

„Wir wollen für alle Schüler da sein. Auch für Schüler, die gute Noten haben“, betont indes Schulleite­r Gesierich-Kowalski. Wichtig sei für ihn auch, dass ein Besuch im Jobcafé freiwillig ist. Kein Schüler könne dazu gezwungen werden. Das Projekt ist vorerst für drei Jahre angelegt. In den kommenden Wochen und Monaten soll geprüft werden, ob das Modell des Jobcafés auf weitere Leutkirche­r Schulen ausgeweite­t werden kann.

Finanziert wird das Angebot von drei verschiede­nen Stiftungen, die bei diesem Konzept zusammenar­beiten und jährlich 12 000 Euro zur Verfügung stellen. Beteiligt sind die Bürgerstif­tung, die Familie-MillerWebe­r-Stiftung sowie die SiegfriedG­ebhart-Stiftung. Allen Beteiligte­n sei es ein Anliegen, unsicheren Jugendlich­en unter die Arme zu greifen. „Wir brauchen diese Leute für die Zukunft“, sagt etwa Siegfried Gebhart. Rosemarie Miller-Weber sieht im Konzept unter anderem einen Beitrag dafür, das „soziale Gefüge im Gleichgewi­cht halten zu können“.

 ?? FOTO: SIMON NILL ?? Auch das Türschild des Jobcafés ist mittlerwei­le montiert. Das Bild zeigt: Daniela Heiß (von links, Bürgerstif­tung), Rudolf Dentler (Bürgerstif­tung), Dalida Khemici (bfz), Rosemarie Miller-Weber (Familie-Miller-WeberStift­ung), Siegfried Gebhart (Siegfried-Gebhart-Stiftung) und Jan Henning Gesierich-Kowalski (Schulleite­r).
FOTO: SIMON NILL Auch das Türschild des Jobcafés ist mittlerwei­le montiert. Das Bild zeigt: Daniela Heiß (von links, Bürgerstif­tung), Rudolf Dentler (Bürgerstif­tung), Dalida Khemici (bfz), Rosemarie Miller-Weber (Familie-Miller-WeberStift­ung), Siegfried Gebhart (Siegfried-Gebhart-Stiftung) und Jan Henning Gesierich-Kowalski (Schulleite­r).

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