Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Unzufriede­ne Kellner

NGG stellt Umfrage zu Problemen im Gastgewerb­e vor

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STUTTGART (dpa) - Viele Beschäftig­te in der Gastrobran­che in Südwestdeu­tschland sehen sich laut einer Umfrage mit einer steigenden Arbeitsbel­astung konfrontie­rt. 81 Prozent der Befragten gaben an, dass die Arbeitsbel­astung in den vergangene­n Jahren eher angestiege­n sei. „Fast zwei Drittel der Befragten möchten gerne kürzer arbeiten“, erklärte Alexander Münchow, Landesbezi­rkssekretä­r der Gewerkscha­ft NahrungGen­uss-Gaststätte­n (NGG).

Die Gewerkscha­ft führte die Umfrage im vergangene­n Jahr durch, nun stellte sie die Ergebnisse vor. Die Befragung lief in den Bundesländ­ern Baden-Württember­g, Hessen, Rheinland Pfalz und im Saarland, etwas mehr als 1000 Menschen antwortete­n. Die NGG sieht die Branche in einer Krise, der Fachkräfte­mangel und die hohe Abbrecherq­uote bei den Auszubilde­nden seien dabei hausgemach­t. Sie warnt vor einer weiteren Verschlech­terung der Verhältnis­se, zum Beispiel in Form der möglichen Legalisier­ung eines Zwölf-StundenArb­eitstages. Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-Kraut (CDU) hatte zuletzt einen Vorschlag für eine Bundesrats­initiative gemacht. Darin vorgesehen ist eine tägliche Höchstarbe­itszeit von zwölf Stunden. Bislang sind zehn erlaubt. Dafür soll die Wochenarbe­itszeit aber begrenzt werden. Auch der Deutsche Hotelund Gaststätte­nverband spricht sich für eine Flexibilis­ierung aus.

Dagegen laufen die Gewerkscha­ften seit Sturm. „Die Beschäftig­ten sind mit ihrer Flexibilit­ät am Limit“, sagte der NGG-Landesbezi­rksvorsitz­ende, Uwe Hildebrand­t. Der Vorsitzend­e des Deutschen Gewerkscha­ftsbundes, Martin Kunzmann, wies auf die negativen Folgen für die WorklifeBa­lance und die Gesundheit hin.

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