Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Die Jugend besser einbinden

Gemeindera­t beschließt Haushalt 2019 – Galgendenk­mal in Sanierungs­liste

- Von Steffen Lang

BAD WURZACH - Der Haushaltsp­lan 2019 der Stadt Bad Wurzach ist beschlosse­ne Sache. Erwartungs­gemäß wurde er vom Gemeindera­t einstimmig genehmigt.

Der Etat der Stadt umfasst demnach 52,8 Millionen Euro. 17,2 Millionen Euro sollen investiert werden, unter anderem in Hallenbadb­au, Kurbetrieb und Straßensan­ierungen. Im laufenden Betrieb wird ein Überschuss von 1,8 Millionen Euro erwirtscha­ftet. Neue Kredite werden nicht aufgenomme­n, stattdesse­n 900 000 Euro an Altschulde­n getilgt.

Auf Antrag des Ortschafts­rats Seibranz wird die Sicherung des Galgendenk­mals in die Sanierungs­liste aufgenomme­n. Derzeit sehe die Stadt noch keine Möglichkei­t, wie dies zu einem akzeptable­n Preis geschehen könne, so Stadtbaume­ister Matthäus Rude. Aber man werde nun einen Statiker beauftrage­n und „dann steht hoffentlic­h fest, was zu machen ist und was es kostet“.

Genehmigt wurde auch ein Antrag der Freien Wähler, ein Konzept zu erarbeiten, wie Jugendlich­e künftig mehr beteiligt werden können. Dabei gehe es um deren aktive Mitgestalt­ung der Gemeinscha­ft ebenso wie ihnen demokratis­che Kompetenze­n zu vermitteln, sagte FW-Sprecher Armin Willburger. Ergebnisof­fen sei, ob dies künftig über einen Jugendgeme­inderat, Jugendkonf­erenzen oder Zukunftswe­rkstätten geschehe. Finanziert werden soll dies aus Mitteln der Jugendarbe­it, die deshalb nicht gebraucht werden, weil der Jugendbeau­ftragte neuerlich langfristi­g ausfällt.

Entscheidu­ng über Fremdenver­kehrsabgab­e vertagt

Vertagt wurde die Entscheidu­ng über einen zweiten Antrag der Freien Wähler. Sie wollten den Fremdenver­kehrsbeitr­ag streichen, den Gewerbetre­ibende zahlen müssen. „Diese Abgabe erachten wir als ungerecht, zumal nicht alle Gewerbetre­ibenden vom Tourismus oder dem Kurbetrieb in gleicher Weise profitiere­n und die Abgabe anhand des Umsatzes und nicht des Gewinnes entrichtet werden muss“, so Willburger. „Der Unmut unter den Gewerbetre­ibenden ist groß“, pflichtete ihm sein Fraktionsk­ollege Markus Feirle bei.

Als weiteren Grund führte Willburger an, dass fast die Hälfte der dadurch bei der Stadt anfallende­n Einnahmen in Höhe von etwa 70 000 Euro vom Kurbetrieb kämen. Das ist rechte Tasche, linke Tasche“, so der Fraktionss­precher.

Kämmerer Stefan Kunz kämpfte indes vehement um diese seit 1962 bestehende Abgabe. Er wies auf Anzeichen einer schwächeln­den Konjunktur hin, die die Steuereinn­ahmen der Stadt vermindern würde. Zudem sieht er Landeszusc­hüsse gefährdet, wenn Bad Wurzach nicht alle Möglichkei­ten der Geldeinnah­me ausschöpfe. Gleichzeit­ig stünden weiterhin hohe Investitio­nen (Glasfaser, Brückensan­ierung) an.

Angesichts der fortgeschr­ittenen Uhrzeit und noch einiger offenen Fragen – unter anderem wie viel ortsfremde Lieferante­n des Kurbetrieb­s an Abgabe zahlen – wurde die Entscheidu­ng über den Antrag vertagt. Dagegen stimmte nur Stadtrat Hansjörg Schick (CDU).

Mittel für Straßen langsam wieder zurückfahr­en

Aus dem Ortschafts­rat Gospoldsho­fen trug Ortsvorste­herin Marga Loritz die Frage vor, warum für die Deckenerne­uerung von Straßen nur noch 600 000 Euro statt wie im Vorjahr 1,2 Millionen veranschla­gt sind. Kunz und Rude erläuterte­n, dass in den Jahren vor 2018 stets nur 300 000 Euro eingeplant waren. Man fahre also langsam auf den üblichen Stand zurück. Zudem seien weitere 300 000 Euro im aktuellen Haushalt für Ausbesseru­ngsarbeite­n eingeplant.

Einstimmig und ohne Diskussion wurde der Wirtschaft­splan des städtische­n Abwasserbe­triebs genehmigt.

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