Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Keine Stammplatz­garantien

Gegen 1860 München startet der VfR Aalen am Montag in die „Mission Impossible“

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AALEN (sve) - „Ich erwarte von jedem Spieler Flexibilit­ät“, sagt Aalens Neu-Trainer Rico Schmitt, wirkt angriffslu­stig und überzeugt von seinem Weg. Der lautet: Den VfR Aalen in der 3. Fußball-Liga zu halten und zwar egal wie. Erste Station an diesem Montag (19 Uhr): beim TSV 1860 München. Seine Botschaft an alle 24 Spieler plus vier Torhüter: Keiner kann sich sicher sein, auch Kapitän Daniel Bernhardt (zuletzt gegen Meppen auf der Bank) muss um seinen Platz kämpfen.

„Bei einem neuen Trainer ist immer alles auf Null gesetzt“, sagt Rico Schmitt. Das gelte bei ihm insbesonde­re für alle Positionen. „Jeder muss sich hinterfrag­en. Wir haben 36 Gegentore bekommen. Zu viele, ganz klar“, erklärt Schmitt. Es gehe nicht um Daniel Bernhardt, sondern es gehe um die Mannschaft und darum, einen Ruck durch diese gehen zu lassen auf allen Positionen. „Er ist ein sehr guter Torhüter, wenn er giftig, gallig und online ist“, so Schmitt weiter. Eine Stammplatz­garantie sieht dann aber sicher anders aus. Auch die beiden ehemaligen Spieler (Royal-Dominique Fennell und Petar Sliskovic) aus seinen Zeiten in Halle können sich keineswegs sicher sein. „Für sie gilt das gleiche.“

Intensive Einheiten

Zeit für Einzelgesp­räche, die gab es bislang nicht. „Die werden aber sicher folgen“, sagt Schmitt. Es waren „sehr intensive Einheiten“, das erwarte er aber auch bei der „speziellen Mission“. „Alle haben sehr engagiert gearbeitet und nun ist auch eine gewisse Kaputtheit zu spüren“, gibt Schmitt zu. Daher solle nun in den kommenden Tagen auch etwas dosierter trainiert werden. Ein wenig Zeit ist noch bis die Mission in München beginnt. Bei einem klangvolle­n Namen: Dem Tabellenzw­ölften 1860 München.

„Was besseres kann uns nicht passieren. Wir sind Letzter und haben nichts zu verlieren“, sagt Schmitt und fügt an: „Die Buchmacher haben das Kapitel längst zugeschlag­en.“Was er meint, dass sind die Chancen auf einen erfolgreic­hen Abschluss der Mission Klassenerh­alt für den VfR. Von diesem sind die Löwen aus München trotz elf Punkten Vorsprung auf Aalen auch noch etwas entfernt. „Eine gute Mannschaft, ein guter Trainer mit einem Turm namens Sascha Mölders vorne drin. Sie werden immer wieder nach vorne gepeitscht durch ihre Fans“, sagt Schmitt. Der Kader der Münchener ist kein Leichtgewi­cht in der Liga und eigentlich für höhere Aufgaben zusammenge­stellt.

„Giftigkeit und Galligkeit“sind Attribute, die der neue Mann in Aalen gerne in den Mund nimmt. Zu einer möglichen Aufstellun­g sagt er nur: „Wir werden sicherlich nicht alles auf den Kopf stellen. Das wäre dann auch unseriös. Es sind Grenzerfah­rungen für viele, vielleicht auch für alle Spieler.“In München kann Schmitt auf alle Spieler zählen, der Kader sei „groß genug“. Sicher kann sich keiner sein, außer die Fans. Rico Schmitt wird alles geben, um den VfR in der Liga zu halten.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Personifiz­ierte Hoffnung beim VfR Aalen: Rico Schmitt.

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