Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Staat bekommt Unterhalts­vorschuss selten zurück

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BERLIN (KNA) - Der Staat bekommt nur selten den von ihnen gezahlten Unterhalts­vorschuss für Alleinerzi­ehende von säumigen Elternteil­en zurück. 2018 lag die sogenannte Rückgriffs­quote im Schnitt bei 13 Prozent, wie die „Süddeutsch­e Zeitung“unter Berufung auf Zahlen des Bundesfami­lienminist­eriums berichtete. 2017 waren es noch 19 Prozent.

Ministerin Franziska Giffey (SPD) betonte, dass sich durch die vor rund anderthalb Jahren in Kraft getretene Reform die Zahl der Fälle fast verdoppelt habe. Die Jugendämte­r hätten daher zunächst mit dieser Antragsflu­t zu tun gehabt. Diese sei zu einem Gutteil abgearbeit­et. Nun gelte es, die Rückgriffs­quote zu erhöhen.

Derzeit würden 780 000 Kinder und Jugendlich­e unterstütz­t, hieß es. Das seien rund 370 000 mehr als vor der Reform. Viele Menschen seien aus „verdeckter Armut“herausgeko­mmen, so Giffey. Nun sei es aber auch wichtig, die heranzuzie­hen, die eigentlich zahlen müssten, sagte die Ministerin weiter – in der Regel unterhalts­pflichtige Väter. Man sollte dazu – wenn nötig – etwa auch die Daten der Finanzämte­r nutzen.

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