Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
B32-Bahnübergang: Lang will Druck aufrecht erhalten
Wangener OB möchte beim RP „maximale Unterstützung“bei Verkehrsthemen zur Landesgartenschau einfordern
WANGEN - Dranbleiben, einen neuen Zeitplan erarbeiten und den Druck aufrecht erhalten: So hat Wangens OB Michael Lang auf die Mitteilung des Verkehrsministeriums reagiert, dass der Termin für die Beseitigung des B32-Bahnübergangs bis zur Landesgartenschau 2024 nicht zu halten ist. Über mögliche Probleme bei dem baulichen Großprojekt informiert war der Wangener Rathauschef aber bereits seit knapp zwei Monaten.
Es war bei einer Veranstaltung mit dem Regierungspräsidium (RP), als Michael Lang laut eigener Aussage zum ersten Mal über die terminlichen Probleme beim wichtigsten verkehrspolitischen Anliegen der Allgäustadt erfuhr. „Ich wurde von RP-Seite darauf hingewiesen, dass es schwierig werden würde, den Zeitplan zu halten“, so der Oberbürgermeister. Und: „Für mich war das schon ein Schock, ich ging bislang davon aus, dass der Zeitplan zu halten ist.“Dieser sah vor, dass nach der aktuell immer noch laufenden Prüfung der Vorentwurfspläne durch den Bund noch dieses Jahr das sogenannte Planfeststellungsverfahren beginnen soll und die Bauarbeiten dann spätestens 2021 beginnen können. Mit dem Ziel, dass das Nadelöhr auf der B32 mit täglich gut 20 000 Fahrzeugen noch vor der Landesgartenschau verschwindet.
Von diesem Ziel hat sich jetzt das Landesverkehrsministerium auf erneute Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“verabschiedet (die SZ berichtete). Der Wangener Rat war hierüber bereits von OB Lang im Januar nicht-öffentlich „vorgewarnt“worden. Deshalb war die offizielle Mitteilung des Landes von vergangener Woche für Verwaltungsspitze und Stadtparlament keine große Überraschung mehr. Die mittel- und langfristigen Folgen könnten jedoch so weitreichend wie schwerwiegend sein.
Eine unmittelbare Folge gibt es auch: So fährt der Wangener Rathauschef diesen Dienstag zum Gespräch nach Tübingen. Beim dortigen Regierungspräsidium will er sich nicht nur detailliert über den Sachstand beim B32-Bahnübergang informieren, sondern auch Forderungen stellen. „Ich werde einfordern, dass das RP uns bei anderen Verkehrsprojekten für die Landesgartenschau maximal unterstützt“, so Lang.
Und meint hier vor allem die südliche Anfahrt zur Großveranstaltung in gut fünf Jahren, wie einen Kreisel beim Zusammentreffen der Landesstraßen 333 und 320 bei Niederwangen oder die direkte Abfahrt zum Landesgartenschaugelände von der L320 her. Außerdem den geplanten Kreisverkehr an der Kreuzung B32/Siemensstraße und die Einmündung der Zeppelinstraße in die B32. „Wir müssen hier eine Zwischenlösung hinbekommen“, sagt Michael Lang. Denn: Jede Verzögerung beim B32-Bahnübergang sei hinderlich für den Verkehrsfluss, für die Neugestaltung beim ÖPNV oder bei den Plänen fürs Bahnhofsareal, wie die Anbindung des geplanten Zentralen Omnibusbahnhofs. „Wenn wir bei den Verkehrsthemen vom Land unterstützt werden, bin ich zuversichtlich, dass es klappen wird.“
„Stringent an einem neuen Zeitplan arbeiten“
Hoffnung, dass es mit der Beseitigung des B32-Bahnübergangs vielleicht doch noch bis 2024 klappt, hat der Wangener OB wenig. „Die Aussage vom Land war sicherlich wohlüberlegt. Ich bedauere das, aber wir können daran jetzt leider nichts mehr ändern.“Über die fachlichen Gründe für die Verzögerung will der Wangener Rathauschef nicht spekulieren. Aber: „Die Maßnahme ist seit 2011 die gleiche, die Pläne sind im Prinzip unverändert, man kennt alle Details.“
Deshalb müsse die Devise jetzt heißen, stringent an einem neuen Zeitplan zu arbeiten, an dem Projekt dranzubleiben und den zeitlichen Druck aufrecht zu halten. Um zu erreichen, dass die Bauarbeiten für die Bahnüberführung der B32 so schnell wie möglich beginnen – womöglich auch mi t einer Landesgartenschau mittendrin.