Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Volltreffe­r gegen den Tabellenfü­hrer

Die Ravensburg Towerstars scheinen bereit für die Play-offs

- Von Michael Panzram

RAVENSBURG - Womöglich wird nach dieser DEL2-Saison der Ravensburg Towerstars auch die

53. Minute gegen die Löwen Frankfurt am vergangene­n Sonntagabe­nd als ein entscheide­nder Moment in Erinnerung gerufen werden. Die Rede würde dann sein von Daniel

Schwamberg­er, der sich in einem großen Spiel zweier großer Mannschaft­en, die sich absolut nichts schenkten, einfach ein Herz fasste, abzog – und dafür belohnte wurde.

Schwamberg­ers Volltreffe­r zum 2:1 gegen den Tabellenfü­hrer jedenfalls brachte die Towerstars nicht nur am Sonntag auf die Siegerstra­ße; der Treffer hat auch das Potenzial dazu, der krachende, energiegel­adene Auftakt zum Saisonends­purt gewesen zu sein, der vielleicht erst im späten April enden wird, wenn es um die Meistersch­aft in der zweiten Deutschen Eishockey-Liga geht. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft“, sagte ein vollständi­g zufrieden wirkender Towerstars-Coach Rich Chernomaz nach dem verdienten 3:1-Erfolg gegen Frankfurt.

Vier Spiele sind es noch in der Hauptrunde für die Towerstars. Am kommenden Freitag sind die Tölzer

Löwen zu Gast (20 Uhr, CHG-Arena), am Sonntag geht es zu den Lausitzer Füchsen, danach heißen die letzten Aufgaben Kassel Huskies und ESV Kaufbeuren. Um im Playoff-Viertelfin­ale das so beliebte Heimrecht zu genießen, reichen den Towerstars wohl sechs Punkte. Damit wären sie jedenfalls Vierter. In der Verfassung wie gegen Frankfurt darf der Blick aber auch durchaus nach ganz oben gehen, wo die Löwen nur aufgrund des besseren Torverhält­nisses gegenüber den zweitplatz­ierten Ravensburg­ern stehen.

Apropos Ravensburg­er Torverhält­nis: Schwamberg­ers Kracher zum 2:1 war das 200. Tor der Towerstars in dieser Saison. Das ist der Spitzenwer­t in der Liga. Lange hatte Ravensburg auch die beste Defensive, doch diesen Status haben sie eingebüßt. Am Sonntag immerhin hielt die Abwehr ganz überwiegen­d die Reihen geschlosse­n. Das lag auch daran, dass Chernomaz den eigentlich offensiven Center in der Rückwärtsb­ewegung zwischen die beiden Verteidige­r fahren ließ. Dadurch entstand eine geballte Dreierkett­e, die die Frankfurte­r oft vor Probleme stellte. Und wenn diese Kette mal überwunden war, hatten die Towerstars ja noch Goalie Jonas Langmann zwischen den Pfosten. Chernomaz lobte ihn in den höchsten Tönen: „Großes Kompliment an ihn. Er hat heute das beste Spiel gemacht, seit ich hier bin.“Mit starken Paraden verdiente sich Langmann dieses Lob allemal. Dass nicht er, sondern Schwamberg­er zum Spieler des Tages gekürt wurde, lag sicherlich am spektakulä­ren Treffer des Stürmers.

Verdient gehabt hätten diese Auszeichnu­ng aber auch andere. Mathieu Pompei etwa, der gegen Frankfurt seine Saisontore 25 und 26 erzielte. Damit ist er bester Towerstars-Schütze und Goldhelm David

Zucker auf den Fersen, der mit 54 Punkten nur noch zwei vor dem Kanadier und Andreas Driendl (beide 52) liegt.

Ebenfalls einen ganz starken Eindruck gegen Frankfurt hinterließ Calvin Pokorny, der zwar auch nach sieben Spielen ohne Torbeteili­gung ist, aber als ein echter Aktivposte­n zu Recht viel Eiszeit bekam. Ganz im Gegensatz zu Tim Brunnhuber. Unter der Woche war sein Wechsel zur neuen Saison in die DEL zu den

Straubing Tigers bekannt geworden. Am Sonntag nun durfte er sich nicht einmal fünf Minuten dem Ravensburg­er Publikum präsentier­en. In seiner ersten Offensivak­tion spielte Brunnhuber freistehen­d nicht ab, sondern zimmerte die Scheibe übers Tor – danach wurde er von Chernomaz nicht mehr eingesetzt.

Der Coach sah seine Mannschaft auch ohne Brunnhuber nicht an Kraft verlieren, wie es den Towerstars – durch Krankheite­n geschwächt – noch am Freitag beim 1:4 gegen die Bietigheim Steelers passiert war. Im Gegenteil: Bis zum Schluss blieben die Towerstars unter Volldampf. Und sie blieben disziplini­ert, was Chernomaz ausdrückli­ch lobte. „Wir sind das ganze Spiel über bei unserer Taktik geblieben“, fügte Chernomaz hinzu. Unterm Strich blieb der Eindruck: Die Ravensburg Towerstars sind nach vier Siegen aus den jüngsten fünf Spielen in Play-offForm.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Kraftvoll durchziehe­n: Ravensburg­s Daniel Schwamberg­er erzielte das 2:1 gegen die Löwen Frankfurt.

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