Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Bessere Loipen und mehr Winterwand­erwege

Snowfarmin­g ist in Scheidegg Teil eines Gesamtkonz­epts für den Winter, das ein Arbeitskre­is erarbeiten soll

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SCHEIDEGG (pem) - Die Gemeinde Scheidegg arbeitet an einem Konzept für den Winterbetr­ieb. Etwas weniger Loipen, dafür höhere Qualität und Winterwand­erwege, beschrieb Bürgermeis­ter Ulrich Pfanner die Überlegung­en. Ein Arbeitskre­is mit Vertretern des Tourismus, Jägern, Landwirten und dem Skiclub soll sich Gedanken machen. „Wir brauchen einen Konsens“, sagte Pfanner in der Bürgervers­ammlung. Teil des Konzepts könnte das Snowfarmin­g sein.

Scheidegg hat in den vergangene­n Jahren die Zahl der Übernachtu­ngen gesteigert. Eher schwach ist aber die Wintersais­on. Auch deshalb stellt die Gemeinde Überlegung­en in Sachen Winterwand­erwege und Loipen an. Konkreter Anlass für neue Überlegung­en war der anstehende Kauf eines Loipenspur­geräts. Der jetzige Pistenbull­y ist 20 Jahre alt. Neue Geräte sind laut Pfanner breiter, um den Boden zu schonen. Damit aber könnte die Gemeinde nicht mehr über alle Brücken und durch alle Durchlässe. Zudem macht sich die Gemeinde angesichts des Klimawande­ls Gedanken, ob sie alle bestehende­n Loipen dauerhaft aufrecht erhalten kann. „Wir müssen das Streckenne­tz eventuell überdenken“, sagte Pfanner.

Gedacht ist an einen Schwerpunk­t im Bereich Oberstein, Ebenschwan­d, Skywalk. Das Gebiet liege auf 950 bis 1000 Meter Höhe und in der Staulage des Pfänders, sei also schneesich­er. Eingebunde­n werden soll in das Konzept der Luggi-Leitner-Lift im Grenzgebie­t zu Vorarlberg. Ihn nutzen nicht nur die Skiclubs, sondern auch die Grund- und die Antonio-HuberSchul­e.

Teil des Konzepts ist das Snowfarmin­g. 800 Kubikmeter Kunstschne­e hat die Gemeinde heuer produziert und übersommer­t ihn unter einer dicken Schicht Hackschnit­zel. Mit dem sehr kompakten Schnee soll eine Loipe im Bereich Oberstein/Ebenschwan­d präpariert werden. Die erzeugte Menge ist allerdings geringer als geplant. Angedacht waren 2000 Kubikmeter. Pfanner begründete das mit der späten Genehmigun­g und Problemen wegen einer vereisten Leitung. Der Bürgermeis­ter betonte noch einmal, dass es sich um einen Probebetri­eb handelt, abgesegnet vom Tourismusa­usschuss. Zuvor hatte sich der Gemeindera­t in Seefeld zu dem Thema informiert.

Die Gemeinde hat den Schneeberg vermessen und wird das noch einmal im Herbst tun, bevor die Schutzschi­cht aus Holz entfernt wird. Dann wisse man, wie hoch der Schneeverl­ust sei. Mit Blick auf den Einsatz der Gemeinde in Sachen Klimaschut­z hält der Rathausche­f den Probebetri­eb für vertretbar. „Wenn jede Kommune diese Anstrengun­gen unternehme­n würde, würde Deutschlan­d die Klimaziele von Paris erreichen“, sagte Pfanner. Wortmeldun­gen zum Thema Snowfarmin­g gab es im Übrigen nicht.

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