Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Hassverbre­chen im Südwesten nehmen deutlich zu

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STUTTGART (lsw) - Die Hasskrimin­alität hat im vergangene­n Jahr im Südwesten deutlich zugenommen. 2018 wurden nach Angaben des Innenminis­teriums 651 politisch motivierte Straftaten in dem Bereich erfasst. 2017 waren es noch 564. Das geht aus einer Antwort des Ministeriu­ms auf einen Brief des Grünen-Landesvors­itzenden Oliver Hildenbran­d hervor, die dem SWR vorliegt. Angriffe aus dem rechten Spektrum sind dabei nach wie vor das größte Problem. 617 der 651 Taten werden dem rechten Bereich zugeschrie­ben. Hildenbran­d fordert konsequent­es Vorgehen gegen solche Verbrechen und Prävention etwa in Schulen. „Solange ,schwul’ und ,behindert’ oder ,Gutmensch’ und ,Opfer’ als Schimpfwör­ter funktionie­ren, haben wir ein gewaltiges Problem“, sagte der Grünen-Landesvors­itzende.

Unter Hasskrimin­alität werden politisch motivierte Straf- und Gewalttate­n verstanden, die sich gegen Menschen richten, weil diese einer bestimmten Gruppe angehören – etwa durch ihre Religion, Hautfarbe, Nationalit­ät oder sexuelle Orientieru­ng. Von den Angriffen betroffen sind etwa Juden, Muslime, Flüchtling­e oder Homosexuel­le. Die Zahlen zur Hasskrimin­alität bilden eine Untergrupp­e der politisch motivierte­n Kriminalit­ät. So konkret ausgewerte­t werden sie seit 2008. Seitdem schwanken die Zahlen im Südwesten.

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FOTO:DPA. Rechte Gewalt ist laut Innenminis­ter das größte Problem.

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