Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Jetzt schlägt die Stunde der Staatsanwälte
Die Aufarbeitung des Dieselskandals werde noch viele Jahre andauern, meint die „Neue Zürcher Zeitung“:
„Die Mühlen der deutschen Justiz mahlen langsam, doch in der Regel gründlich. Für die Autonation ist es einmal aus Gründen der Psychohygiene gut, dass die Skandale juristisch aufgearbeitet werden. Aber auch deshalb, damit nicht der Eindruck entsteht, große Konzerne aus strategisch wichtigen Branchen würden bei eklatantem Fehlverhalten ungeschoren davonkommen. Zudem haben die Unternehmen in den Verfahren die Chance, ihre Unschuld zu beweisen. Die Reduktion der Abgasreinigung zur Schonung des Motors, beispielsweise bei niedrigen Außentemperaturen, war schließlich bereits lange vor dem Dieselskandal bekannt und akzeptiert. Vermutlich haben jedoch einige Hersteller diesen regulatorischen Spielraum bis aufs Äußerste ausgereizt. Inwieweit dieses Verhalten justiziabel ist, werden die anstehenden Verfahren zeigen. Doch vorerst schlägt nun die Stunde der Staatsanwälte.“