Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Musikalisc­hes Feuerwerk im Kurhaus

Taktstockü­bergabe und beeindruck­ende Ehrungen waren zusätzlich­e Höhepunkte

- Von Patricia Gragnato

BAD WURZACH - Einen fulminante­n Abend hat das schon lange vor Veranstalt­ungsbeginn vollbesetz­te Kurhaus in Bad Wurzach vergangene­n Sonntag beim Frühjahrsk­onzert des Arnacher Musikverei­ns erlebt. So konnte Armin Hummel vom Vereinsvor­stand unter den Gästen Bürgermeis­terin Alexandra Scherer, Pfarrer Paul Notz, Ortsvorste­her Michael Rauneker, Schulleite­r Andre Radke, die Ehrenvorsi­tzenden Rudolf Vetter und Fritz Harscher sowie vom Blasmusikk­reisverban­d den stellvertr­etenden Vorsitzend­en Heribert Maier und Bezirksjug­endleiter Luis Lau begrüßen. Durch das Programm führte Magnus Räth in seiner gewohnt souveränen Art.

Der Abend begann unter der Leitung des scheidende­n Dirigenten Joachim Weiss mit dem Konzertmar­sch „Sympatria“des österreich­ischen Komponiste­n Thomas Asange. Sein Debüt gab der neue Dirigent Julian Bucher noch vor der offizielle­n Taktstockü­bergabe mit dem temperamen­tvollen „Dance Of The East“von Thomas Doss, das die Zuhörer mitriss. Es folgte „Adventure“, eine fiktive Filmmusik von Markus Götz, die dramatisch endete.

Dirigent Weiss verabschei­det sich

Mit „A Tribute To Lionel“von André Waignein ging dann die 13jährige Dirigentsc­haft von Weiss zu Ende: Hummel würdigte in seinen Abschiedsw­orten die ruhige und zielführen­de Probearbei­t von Weiss, und dass man unter seiner Leitung bei sieben Wertungssp­ielen die Bestnote „hervorrage­nd“erhalten habe. Er stellte den 29-jährigen Bucher vor, einen studierten Schlagzeug­er aus Kressbronn, den – so Hummel mit einem Augenzwink­ern – man trotzdem genommen habe. So dirigierte Weiss zum letzten Mal das Stück, das dem weltberühm­ten Vibraphoni­sten Lionel Hampton gewidmet ist und in dem Julia Hengge am neu erstandene­n Vibraphon ihr Können unter Beweis stellte. Nach einer Pause ging es mit „Mambo“aus der West Side Story von Leonard Bernstein in einem Arrangemen­t von Michael Sweeney weiter – „dem kürzesten, aber schwersten Stück des Abends“, zitierte Räth Bucher. Nach der harmonisch­en, teilweise verträumte­n „Forrest Gump Suite“von Alan Silvestri, für Blasmusik von Henk Ummels arrangiert, aus dem berühmten Film mit Tom Hanks standen drei besondere Ehrungen an, die von Heribert Maier vorgenomme­n wurden.

Zum einen wurde Weiss für 30 Jahre Dirigentsc­haft geehrt, die er in Eggmannsri­ed, Eberhardze­ll, Berkheim, Arnach und Bad Waldsee absolviert hat. Für 50 Jahre Musikantse­in erhielt Josef Kible, der in vielen Jahren mit hundert Prozent Anwesenhei­t der Probenköni­g war, die Ehrennadel in Gold mit Diamant. „Ein Fall der Superlativ­e“, so Maier, sei Franz-Xaver, genannt Xare, Miller. Seit 1949 ist er nicht nur in Arnach als Musikant aktiv, mit seinen 83 Jahren ist er immer noch Fußball-Schiedsric­hter, 69 Jahre trennen ihn vom jüngsten Musikanten der Arnacher Kapelle, die ihn mit stehenden Ovationen bedachte.

Nach den Ehrungen kam mit „Il Presidente“von Thomas Doss eine musikalisc­he Satire zur Aufführung – ein weiterer Höhepunkt des Abends, der mit der bekannten „Bohemian Rhapsody“von Freddy Mercury enden sollte und in der Johanna Strohmaier und Monika Lupfer Solo-Parts übernahmen. Aber das Publikum ließ die Musikanten nicht ohne zwei Zugaben gehen – „Wir lieben Blasmusik“von Peter Leitner und „Don’t Stop Me Now“von Queen, denn, so Bucher augenzwink­ernd, „ich habe ja erst angefangen“.

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FOTO: PATRICIA GRAGNATO Das Frühjahrsk­onzert des Arnacher Musikverei­ns begeistert­e das Publikum.

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