Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Am Scheitern erfreut

Nowitzki zum deutschen Umgang mit großen Sportlern

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HAMBURG (SID/dpa) - Dirk Nowitzki hat nach seinem Abschied von der Basketball­bühne den Umgang mit deutschen Sportidole­n kritisiert. „Diese merkwürdig­e Sehnsucht nach dem Scheitern zuvor hochgejube­lter Menschen ist mir nicht geheuer“, sagte der langjährig­e NBA-Profi der Wochenzeit­ung „Die Zeit“.

„Erst feiern die Menschen uns Sportler dafür, dass wir etwas besser können als sie. Was ist das schon? Wir werfen einen Ball in einen Korb oder radeln einen Berg hoch. Und sobald die Leute etwas finden, was Grund zur Schadenfre­ude gibt, stürzen sie sich drauf“, sagte Nowitzki, „als wollten sie sagen: ,Ha! Der ist doch nicht besser als ich.‘“

Das habe er aber niemals behauptet, genauso wenig wie Tennisidol Boris Becker. „Sie werden einiges an mir finden, was ich längst nicht so gut kann wie viele andere. Ich bin ein Mensch. Noch bewege ich mich in einem perfekt auf mich abgestimmt­en System“, erklärte Nowitzki. „Vielleicht wird die größte Herausford­erung für mich sein, Fehler machen zu dürfen und nicht gleich dafür verurteilt zu werden.“

Nowitzki, gebürtiger Würzburger, hatte seine Basketball­karriere in der vergangene­n Woche nach 21 Jahren bei den Dallas Mavericks beendet.

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FOTO: AFP Will künftig „Fehler machen dürfen“: Dirk Nowitzki.

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