Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Unheimlich viel geleistet“
Bürgermeisterin Alexandra Scherer verabschiedet ausscheidende Gemeinderatsmitglieder
-●Wie groß der bevorstehende BAD WURZACH Umbruch im Gemeinderat der Stadt Bad Wurzach nach den Wahlen vom Mai ist, wurde in der Sitzung am Montagabend in Maria Rosengarten deutlich.
Es war die letzte Tagung des Gremiums in seiner bisherigen Zusammensetzung. Und dies nutzte Bürgermeisterin Alexandra Scherer, um die ausscheidenden Stadträtinnen und Stadträte zu verabschieden.
Sie rief jeden zu sich, und am Ende saßen weit weniger weiterhin an ihren Tischen als bei der Bürgermeisterin standen. Eine Frau und elf Männer stellten sich mit Alexandra Scherer zum Gruppenfoto, nur noch sechs saßen am Platz. Fünf Räte fehlten an diesem Abend, von denen zwei ebenfalls ausscheiden.
Wer ausscheidet
Ausscheiden werden: Markus Feirle (seit 2009 im Gemeinderat), Andreas Frick (2013), Matthias Grad (2004), Petra Greiner (2014), Klaus Gropper (2009), Hermann Gütler (2014), Berthold Kibler (2002), Stephan Kirschbaum (2014), Norbert Lehr (2014), Klaus Michelberger (2014), Egon Rothenhäusler (2004 bis 2009 und wieder seit 2014), Heinz Schele (2014), Hansjörg Schick (1975 bis 1984 und wieder seit 1999) und Matthias Vogt (2015).
„Sie haben in den vergangenen fünf Jahren viel beraten, beschlossen und sehr viel Zeit investiert“, dankte Alexandra Scherer den insgesamt 14 Frauen und Männern. Während einige Räte nicht mehr kandidierten, wurden andere nicht wiedergewählt. „Mancher Abschied ist bitter und überraschend“, bezog sich Scherer auf letzteres, „aber das ist der Wählerwille, der nicht immer zu verstehen ist“.
Insgesamt 22 Tage Sitzungsdauer
Martin Tapper hatte für diesen Abend das vom Gremium von 2014 bis 2019 Geleistete zusammengestellt. Einschließlich Ausschüssen gab es in dieser Zeit etwa 150 Sitzungstermine. „Bei einer angenommenen Sitzungsdauer von durchschnittlich drei bis vier Stunden pro Termin sind das hochgerechnet rund 525 Stunden oder rund 22 Tage reiner Sitzungszeiten“, trug Scherer vor. Nicht eingerechnet ist die Vorbereitungszeit auf die Sitzungen. „Das ist ihre Lebenszeit, die sie zum Wohle und zur Weiterentwicklung der Stadt mit ihrem Sach- und Menschenverstand eingebracht haben. Sie haben unheimlich viel geleistet“, so die Bürgermeisterin.
Dazu kamen fünf jeweils zweitägige Klausurtagungen und drei Informationsfahrten. Behandelt wurden mehr als 900 Tagesordnungspunkte und ungezählte Anfragen von Bürgern und aus dem Gremium.
Wichtige Beschlüsse gefasst
Als wichtige Beschlüsse in dieser Zeit hatte Martin Tapper unter anderem zusammengetragen: Sanierung Maria Rosengarten und Bau Klosterplatz (laufend bis 2017 – Einweihung 2017); Bau Hallenbad (ab 2014 – Spatenstich 2019); Sanierung der Schule Arnach/Bildungshaus (2014 – Einweihung 2019); Feuerwehrbedarfsplan (2015); Auflösung Zweckverband OGI (2015/2016); Erweiterung/ Sanierung DRK-Rettungswache (2016 – Einweihung 2019); Bau Ortsdurchfahrt Rohrbach (2016 – Einweihung 2018); Sanierungskonzept Kurbetrieb (2017); Ausbaukonzeption Breitbandversorgung (2017/2018); Dachmarke (2019); Baugebiete in Eintürnen, Dietmanns, Seibranz und Bad Wurzach.
Scherer erinnerte außerdem an die Flüchtlingskrise der Jahre 2015/ 2016, „die Sie ebenso überrollt hat wie alle in Deutschland“.
Die konstituierende Sitzung des neuen Gemeinderats ist am 15. Juli.