Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Freistaat zahlt nicht mit bei Seilbahn-Studie

Grüne nach Aussage zum Projekt in Kempten skeptisch

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KEMPTEN (jan) - Die bayerische Staatsregi­erung will sich nicht an den Kosten einer Machbarkei­tsstudie für eine Kemptener Stadtseilb­ahn beteiligen. Dies geht aus einer Antwort von Verkehrsmi­nister Hans Reichhart auf die Anfrage des Oberallgäu­er Grünen-Abgeordnet­en Thomas Gehring hervor. Auch die Planungsko­sten für das Projekt muss die Stadt demnach alleine tragen.

Eine Stadtseilb­ahn mit bis zu sechs Zustiegspu­nkten soll den Nahverkehr erheblich verbessern. Am kommenden Montag gibt es ein erstes Fachgesprä­ch der Kemptener Verwaltung mit dem bayerische­n Bau- und Verkehrsmi­nisterium dazu. Dabei wird es auch um die Kosten des Projekts gehen. Hier gibt es bisher nur grobe Hochrechnu­ngen. Die Rede ist von 50 Millionen Euro. Der Freistaat, sagten Kemptens Oberbürger­meister Thomas Kiechle sowie CSU-Fraktionsv­orsitzende­r Erwin Hagenmaier bei der Vorstellun­g der Seilbahn-Idee, habe eine großzügige Bezuschuss­ung als durchaus möglich angekündig­t. Gehring verweist auf einen Passus in der Anfrageant­wort: Um eine Förderung zu rechtferti­gen, müssen „Investitio­nskosten und die laufenden Betriebsko­sten in einem angemessen­en Verhältnis zum Nutzen für die Fahrgäste stehen“.

In München gehen Planer beim dortigen Seilbahnpr­ojekt mit einer Strecke von rund viereinhal­b Kilometer von Kosten in Höhe von mehr als einer halben Million Euro allein für die Machbarkei­tsstudie aus.

Politisch wertet Gehring die Aussagen des Ministers so: „Wir brauchen keine Seilbahntr­äumereien, sondern konkrete Visionen für die Zukunft des ÖPNV. Innovativ ist, was realisierb­ar ist und den Fahrgästen Vorteile bringt.“

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