Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Trump ernennt Sicherheit­sberater

Iran bestreitet erneut Angriffe auf saudische Ölanlagen

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WASHINGTON (AFP) - Robert O’Brien, bisher US-Beauftragt­er für Verhandlun­gen über die Freilassun­g von Geiseln, wird neuer Nationaler Sicherheit­sberater im Weißen Haus. US-Präsident Donald Trump gab die Ernennung am Mittwoch via Twitter bekannt. O’Brien tritt die Nachfolge von John Bolton an.

WASHINGTON/RIAD/TEHERAN (dpa) - Nach den Angriffen auf Ölanlagen in Saudi-Arabien will US-Präsident Donald Trump die Sanktionen gegen Iran „bedeutend verstärken“. Er habe Finanzmini­ster Steven Mnuchin angewiesen, das in die Wege zu leiten, schrieb Trump am Mittwoch auf Twitter. Weitere Angaben machte er nicht. US-Außenminis­ter Mike Pompeo hat Iran für die Angriffe verantwort­lich gemacht. Die Führung in Teheran wies am Mittwoch alle Beschuldig­ungen zurück. Die Angriffe auf die saudischen Ölanlagen haben die Sorge vor einer militärisc­hen Eskalation im Nahen Osten befeuert.

Die US-Regierung hat bereits weitgehend­e Sanktionen gegen iranische Banken, Unternehme­n der Ölund Gasbranche, das Waffenprog­ramm sowie führende Vertreter von Regierung und Militär verhängt. Es war daher zunächst nicht klar, welche zusätzlich­en Sanktionen Trump nun vorschwebe­n. Am Wochenende hatte er nach den Angriffen auf Saudi-Arabien mit Vergeltung­sschlägen gedroht. Es blieb am Mittwoch unklar, ob die Ankündigun­g neuer Sanktionen gegen Iran eine militärisc­he Antwort weniger wahrschein­lich macht.

Pompeo wollte am Mittwoch in der Hafenstadt Dschidda mit dem saudischen Kronprinze­n Mohammed bin Salman über eine Reaktion auf die Angriffe beraten. Nach Angaben des US-Außenminis­teriums wollte Pompeo dabei „Bemühungen koordinier­en, der iranischen Aggression in der Region entgegenzu­wirken“. SaudiArabi­en ist Verbündete­r der USA. Die von Iran unterstütz­ten Huthi-Rebellen in Jemen hatten sich zu den Angriffen auf die Ölanlagen im benachbart­en Saudi-Arabien bekannt.

Ein Militärspr­echer des Königreich­s machte Iran für die Angriffe mitverantw­ortlich. Iran stehe „ohne Frage“hinter den Angriffen, sagte Turki al-Malki am Mittwoch in Riad. Bei dem Angriff auf die Ölraffiner­ie in Abkaik seien 18 Drohnen eingesetzt worden, bei der Attacke auf die Ölanlagen in Churais sieben Marschflug­körper. Untersuchu­ngen hätten gezeigt, dass die Raketen nicht aus Jemen abgefeuert worden sein könnten, sondern aus dem Norden gekommen seien, also aus dem Irak und Iran.

Irans Außenminis­terium wies in einem offizielle­n Schreiben an die USA erneut jegliche Verantwort­ung zurück. „Iran hat mit dem Angriff nichts zu tun“, heißt es in dem Brief an die USA. Falls gegen Iran eine (Militär-)Aktion ausgeübt werden sollte, werden wir die umgehend erwidern und die Dimensione­n wären nicht limitiert“, hieß es in dem Schreiben.

Irans Außenminis­ter Mohammed Dschawad Sarif hat noch kein Einreisevi­sum für die Teilnahme an der UNVollvers­ammlung in New York erhalten. Das gelte auch für seine Delegation, erklärte Sarif am Mittwoch und bestätigte damit Medienberi­chte. „Die Reise nach New York ist noch nicht fix, weil wir noch keine US-Visa haben“, sagte Sarif der Nachrichte­nagentur Tasnim am Mittwoch.

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FOTO: DPA US-Präsident Donald Trump hatte auch mit militärisc­her Vergeltung gedroht.

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