Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Jetzt beginnt die Wandersaison
In der klaren Luft des Spätsommers wirken die Gipfel noch imposanter
Die größte Hitze ist vorbei, der Spätsommer beginnt. Und damit die Zeit der Bergerlebnisse. Wenn die Luft klar und die Sonne noch kräftig ist, locken die Gipfel der Voralpen, des Schwarzwalds und der Schwäbischen Alb zu herrlichen Herbstwanderungen. Dabei muss niemand den ganzen Tag unterwegs sein. Leichte einstündige Spaziergänge, eventuell verbunden mit einer Gondelfahrt, sind auch für Ungeübte, Familien und Senioren machbar. Es lohnt sich, auch die unbekannteren Ausflugsziele ins Visier zu nehmen. Wir haben uns einmal umgesehen, auch bei den Nachbarn in der Schweiz und in Österreich.
Auf den Kronberg
Im Herzen des Appenzellerlandes erhebt sich der Kronberg aus der Hochebene von Gonten. Die Talstation befindet sich direkt neben der Zughaltestelle Jakobsbad in der Schweiz. Für Kinder attraktiv ist hier auch der Abenteuerpark mit Trampolins und Balancierparcours. Bergund Talstation sind übrigens rollstuhlgängig. Bis zum 20. Oktober fährt die Luftseilbahn auf eine Höhe von fast 1700 Metern hinauf, zahlreiche Wanderrouten locken, und allein schon der 500 Meter lange Rundweg an der Bergstation garantiert herrliche Ausblicke. Gegen Südosten dominiert die nördlichste Alpsteinkette mit Säntis, Öhrli und Schäfler, in Richtung Norden erstreckt sich das Flachland bis zum Bodensee. Events wie begleitete Themenwanderungen locken. Besonders beliebt ist die „kulinarische Rotwildbrunft-, Gemswildund Birkwildbeobachtung“, bei der ein Wildhüter die Gäste zur Tierbeobachtung mitnimmt. Anschließend werden Wildspezialitäten probiert. (www.kronberg.ch)
Kinderspaß am Söllereck
Kinder stehen am Söllereck zwischen Oberstdorf und dem Kleinwalsertal an erster Stelle. Das gesamte Angebot des Familienberges ist auf sie ausgerichtet. Besonderes Highlight: Der Allgäu Coaster Söllereck, die rasante Sommerrodelbahn auf Schienen. Per Seilzug werden die Rodel samt Insassen bequem nach oben befördert. Gemütlich geht es mit den komfortablen Umlaufgondeln der Söllereckbahn hinauf bis zur Bergstation auf 1358 Metern. Zwei Kilometer ist die Kleinkabinenbahn lang. Sie überwindet einen Höhenunterschied von 345 Metern und galt bis zum Bau der Fellhornbahn II als die längste Einseilumlaufbahn Deutschlands. Ein Kletterwald, viele Wanderwege und die riesige Holzkugelbahn runden das Angebot ab. Die Sommersaison geht hier bis Anfang November. (www.oberstdorf.de)
Herbst am Arlberg
Die Sommerbergbahnen in WarthSchröcken und Lech sowie im Bregenzerwald sind bequeme Einstiege in die Bergwelt. Das ist besonders für Menschen mit Knieproblemen ein willkommenes Transportmittel. Für Besucher, die eine Lech-Warth-Card, eine Bregenzerwald-Gäste-Card oder eine Lechtal-Aktiv-Card haben, ist die Benutzung kostenlos. Das kann sich lohnen, zumal es die Karten schon bei wenigen Übernachtungen gibt. Ein großes Aktivprogramm ist auch noch dabei. Aber wandern ist hier immer noch die Nummer 1 für die meisten Besucher. Zu entdecken gibt es viele Berge: Die Braunarlspitze (2649 Meter) zum Beispiel, der höchste Berg im Bregenzerwald, oder die Wahrzeichen Widderstein (2533 Meter) und Biberkopf (2599 Meter). Insgesamt 14 Gipfel locken rund um Warth-Schröcken. Wöchentlich finden geführte Touren auf die Bergklassiker statt sowie zu Plätzen mit interessanten Geschichten. Und auch die Allerkleinsten werden bedient: Ob beim Kinderklettern, beim Flying Fox über hohe Schluchten, beim Mini-Canyoning durch das Bergwasser oder im Abenteuerpark Schröcken. Und der Murmele-Wanderpass lässt Kinder zur Wanderhochform auflaufen. Am 14. September ist die „Seven Summits Tour“, bei der an einem Tag die sieben Grenzberge von Schröcken erklommen werden. 4300 Höhenmeter gilt es zu bezwingen auf einer Strecke von fast 50 Kilometern – alles für einen guten Zweck. (www.warth-schroecken.com)
Schinken auf dem Feldberg
Der Feldberg ist mit seinen 1493 Metern der höchste Berg im Schwarzwald. Oben angekommen kann man herrliche Ausblicke auf den südlichen Schwarzwald mit Titisee und Schluchsee genießen sowie ein grandioses Alpenpanorama vom Mont Blanc bis zur Zugspitze. Einen ganz ungewöhnlichen Platz hat hier oben das kleine, feine Schwarzwälder Schinkenmuseum. Es ist im Feldbergturm im ersten Stock untergebracht. Besucher erfahren, wie früher Schinken im Schwarzwald geräuchert wurde, was es mit dem Trockenpökeln und dem Räuchern über heimischem Nadelholz auf sich hat. Wer danach noch höher hinaus will, sollte sich zur Aussichtsplattform im elften Stock begeben. Auf den höchsten Gipfel im Schwarzwald kommt man übrigens mit der Feldbergbahn. Am 26. September werden hier kulinarische Hochgenüsse serviert. Sechs Jungköche aus dem Hochschwarzwald bringen für etwa 90 Personen ein Menü in die Gondeln. (www.feldbergbahn.de)