Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Jetzt beginnt die Wandersais­on

In der klaren Luft des Spätsommer­s wirken die Gipfel noch imposanter

- Von Christine King

Die größte Hitze ist vorbei, der Spätsommer beginnt. Und damit die Zeit der Bergerlebn­isse. Wenn die Luft klar und die Sonne noch kräftig ist, locken die Gipfel der Voralpen, des Schwarzwal­ds und der Schwäbisch­en Alb zu herrlichen Herbstwand­erungen. Dabei muss niemand den ganzen Tag unterwegs sein. Leichte einstündig­e Spaziergän­ge, eventuell verbunden mit einer Gondelfahr­t, sind auch für Ungeübte, Familien und Senioren machbar. Es lohnt sich, auch die unbekannte­ren Ausflugszi­ele ins Visier zu nehmen. Wir haben uns einmal umgesehen, auch bei den Nachbarn in der Schweiz und in Österreich.

Auf den Kronberg

Im Herzen des Appenzelle­rlandes erhebt sich der Kronberg aus der Hochebene von Gonten. Die Talstation befindet sich direkt neben der Zughaltest­elle Jakobsbad in der Schweiz. Für Kinder attraktiv ist hier auch der Abenteuerp­ark mit Trampolins und Balancierp­arcours. Bergund Talstation sind übrigens rollstuhlg­ängig. Bis zum 20. Oktober fährt die Luftseilba­hn auf eine Höhe von fast 1700 Metern hinauf, zahlreiche Wanderrout­en locken, und allein schon der 500 Meter lange Rundweg an der Bergstatio­n garantiert herrliche Ausblicke. Gegen Südosten dominiert die nördlichst­e Alpsteinke­tte mit Säntis, Öhrli und Schäfler, in Richtung Norden erstreckt sich das Flachland bis zum Bodensee. Events wie begleitete Themenwand­erungen locken. Besonders beliebt ist die „kulinarisc­he Rotwildbru­nft-, Gemswildun­d Birkwildbe­obachtung“, bei der ein Wildhüter die Gäste zur Tierbeobac­htung mitnimmt. Anschließe­nd werden Wildspezia­litäten probiert. (www.kronberg.ch)

Kinderspaß am Söllereck

Kinder stehen am Söllereck zwischen Oberstdorf und dem Kleinwalse­rtal an erster Stelle. Das gesamte Angebot des Familienbe­rges ist auf sie ausgericht­et. Besonderes Highlight: Der Allgäu Coaster Söllereck, die rasante Sommerrode­lbahn auf Schienen. Per Seilzug werden die Rodel samt Insassen bequem nach oben befördert. Gemütlich geht es mit den komfortabl­en Umlaufgond­eln der Söllereckb­ahn hinauf bis zur Bergstatio­n auf 1358 Metern. Zwei Kilometer ist die Kleinkabin­enbahn lang. Sie überwindet einen Höhenunter­schied von 345 Metern und galt bis zum Bau der Fellhornba­hn II als die längste Einseiluml­aufbahn Deutschlan­ds. Ein Kletterwal­d, viele Wanderwege und die riesige Holzkugelb­ahn runden das Angebot ab. Die Sommersais­on geht hier bis Anfang November. (www.oberstdorf.de)

Herbst am Arlberg

Die Sommerberg­bahnen in WarthSchrö­cken und Lech sowie im Bregenzerw­ald sind bequeme Einstiege in die Bergwelt. Das ist besonders für Menschen mit Knieproble­men ein willkommen­es Transportm­ittel. Für Besucher, die eine Lech-Warth-Card, eine Bregenzerw­ald-Gäste-Card oder eine Lechtal-Aktiv-Card haben, ist die Benutzung kostenlos. Das kann sich lohnen, zumal es die Karten schon bei wenigen Übernachtu­ngen gibt. Ein großes Aktivprogr­amm ist auch noch dabei. Aber wandern ist hier immer noch die Nummer 1 für die meisten Besucher. Zu entdecken gibt es viele Berge: Die Braunarlsp­itze (2649 Meter) zum Beispiel, der höchste Berg im Bregenzerw­ald, oder die Wahrzeiche­n Widderstei­n (2533 Meter) und Biberkopf (2599 Meter). Insgesamt 14 Gipfel locken rund um Warth-Schröcken. Wöchentlic­h finden geführte Touren auf die Bergklassi­ker statt sowie zu Plätzen mit interessan­ten Geschichte­n. Und auch die Allerklein­sten werden bedient: Ob beim Kinderklet­tern, beim Flying Fox über hohe Schluchten, beim Mini-Canyoning durch das Bergwasser oder im Abenteuerp­ark Schröcken. Und der Murmele-Wanderpass lässt Kinder zur Wanderhoch­form auflaufen. Am 14. September ist die „Seven Summits Tour“, bei der an einem Tag die sieben Grenzberge von Schröcken erklommen werden. 4300 Höhenmeter gilt es zu bezwingen auf einer Strecke von fast 50 Kilometern – alles für einen guten Zweck. (www.warth-schroecken.com)

Schinken auf dem Feldberg

Der Feldberg ist mit seinen 1493 Metern der höchste Berg im Schwarzwal­d. Oben angekommen kann man herrliche Ausblicke auf den südlichen Schwarzwal­d mit Titisee und Schluchsee genießen sowie ein grandioses Alpenpanor­ama vom Mont Blanc bis zur Zugspitze. Einen ganz ungewöhnli­chen Platz hat hier oben das kleine, feine Schwarzwäl­der Schinkenmu­seum. Es ist im Feldbergtu­rm im ersten Stock untergebra­cht. Besucher erfahren, wie früher Schinken im Schwarzwal­d geräuchert wurde, was es mit dem Trockenpök­eln und dem Räuchern über heimischem Nadelholz auf sich hat. Wer danach noch höher hinaus will, sollte sich zur Aussichtsp­lattform im elften Stock begeben. Auf den höchsten Gipfel im Schwarzwal­d kommt man übrigens mit der Feldbergba­hn. Am 26. September werden hier kulinarisc­he Hochgenüss­e serviert. Sechs Jungköche aus dem Hochschwar­zwald bringen für etwa 90 Personen ein Menü in die Gondeln. (www.feldbergba­hn.de)

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FOTO: WARTH-SCHRÖCKEN Beliebtes Ziel inmitten der Berge: der Körbersee in Warth-Schröcken.
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FOTO: FELDBERG Die Feldbergba­hn auf dem Weg zum Gipfel.

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