Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Verändert hat sich gar nichts“
Trotz verstärkter Polizeipräsenz wird am Schulzentrum laut gefeiert
BAD WURZACH - Keine Besserung am Schulzentrum. Weiterhin gebe es dort lautstarke Treffen bis in die Nacht von jungen Leuten, berichteten Anwohner am Montagabend im Gemeinderat. Auch verstärkte Polizeipräsenz habe daran nichts geändert. Man habe durchaus bemerkt, dass die Polizei dort häufiger Streife fahre, „aber verändert hat sich gar nichts“, so ein Anwohner im Namen seiner Nachbarn. 65 von ihnen hatten kürzlich eine Unterschriftenliste unterzeichnet, die der Stadt übergeben wurde. „In der Nacht zum Sonntag war es wieder ganz schlimm.“
Sobald die Polizei wieder weg sei, kämen die meisten jungen Leute wieder. Zuletzt habe man auch viele Fahrzeuge „mit sehr fremden Kennzeichen“(Reutlingen, Sigmaringen, Stuttgart, sogar aus Österreich) bemerkt, die „kommen, wenige Minuten halten und wieder fahren“. Über die Gründe dieser Kurzbesuche könne er nur mutmaßen.
Bürgermeisterin Alexandra Scherer hatte bereits zuvor in ihrem Bericht die Lärmbelästigung am Schulzentrum und dem Parkplatz an der Riedsporthalle thematisiert. Die Polizei bestreife diesen Brennpunkt auf Bitten der Stadt seit einigen Wochen häufig, wofür sie den Beamten ausdrücklich dankte. Es würden Personenkontrollen durchgeführt, auch Personalien aufgenommen, Platzverweise ausgesprochen und Bußgelder verhängt.
Die Stadt selbst habe die Benutzungsordnung groß und deutlich sichtbar angebracht und Gebüsch zurückgeschnitten, „um dunkle Ecken verschwinden zu lassen“.
Geprüft werde auch eine Ausdehnung der Videoüberwachung. „Das dürfen wir aber nicht ohne Weiteres, wir stehen dazu in Kontakt mit dem Landes-Datenschutzbeauftragten.“Und wenn überhaupt, seien Kameras nur auf dem Schulhof erlaubt, nicht aber auf dem öffentlichen Parkplatz an der Riedsporthalle. „Daher ist dieses Mittel nur begrenzt hilfreich.“Man werde auch noch „an anderen Stellschrauben“drehen, kündigte die Bürgermeisterin an.
Insgesamt wolle sie aber nicht zu viel versprechen. Am besten wäre es, wenn die jungen Leute leiser wären, keinen Müll hinterließen und frühzeitig den Platz verlassen. „Junge Leute möchten wo sein, sollen sich auch treffen können, aber sie müssen sich auch ordentlich verhalten“, machte Scherer den Standpunkt der Stadt deutlich. Und wünscht sich, dass die Eltern auch auf ihren Nachwuchs entsprechend einwirken würden.