Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

„Verändert hat sich gar nichts“

Trotz verstärkte­r Polizeiprä­senz wird am Schulzentr­um laut gefeiert

- Von Steffen Lang

BAD WURZACH - Keine Besserung am Schulzentr­um. Weiterhin gebe es dort lautstarke Treffen bis in die Nacht von jungen Leuten, berichtete­n Anwohner am Montagaben­d im Gemeindera­t. Auch verstärkte Polizeiprä­senz habe daran nichts geändert. Man habe durchaus bemerkt, dass die Polizei dort häufiger Streife fahre, „aber verändert hat sich gar nichts“, so ein Anwohner im Namen seiner Nachbarn. 65 von ihnen hatten kürzlich eine Unterschri­ftenliste unterzeich­net, die der Stadt übergeben wurde. „In der Nacht zum Sonntag war es wieder ganz schlimm.“

Sobald die Polizei wieder weg sei, kämen die meisten jungen Leute wieder. Zuletzt habe man auch viele Fahrzeuge „mit sehr fremden Kennzeiche­n“(Reutlingen, Sigmaringe­n, Stuttgart, sogar aus Österreich) bemerkt, die „kommen, wenige Minuten halten und wieder fahren“. Über die Gründe dieser Kurzbesuch­e könne er nur mutmaßen.

Bürgermeis­terin Alexandra Scherer hatte bereits zuvor in ihrem Bericht die Lärmbeläst­igung am Schulzentr­um und dem Parkplatz an der Riedsporth­alle thematisie­rt. Die Polizei bestreife diesen Brennpunkt auf Bitten der Stadt seit einigen Wochen häufig, wofür sie den Beamten ausdrückli­ch dankte. Es würden Personenko­ntrollen durchgefüh­rt, auch Personalie­n aufgenomme­n, Platzverwe­ise ausgesproc­hen und Bußgelder verhängt.

Die Stadt selbst habe die Benutzungs­ordnung groß und deutlich sichtbar angebracht und Gebüsch zurückgesc­hnitten, „um dunkle Ecken verschwind­en zu lassen“.

Geprüft werde auch eine Ausdehnung der Videoüberw­achung. „Das dürfen wir aber nicht ohne Weiteres, wir stehen dazu in Kontakt mit dem Landes-Datenschut­zbeauftrag­ten.“Und wenn überhaupt, seien Kameras nur auf dem Schulhof erlaubt, nicht aber auf dem öffentlich­en Parkplatz an der Riedsporth­alle. „Daher ist dieses Mittel nur begrenzt hilfreich.“Man werde auch noch „an anderen Stellschra­uben“drehen, kündigte die Bürgermeis­terin an.

Insgesamt wolle sie aber nicht zu viel verspreche­n. Am besten wäre es, wenn die jungen Leute leiser wären, keinen Müll hinterließ­en und frühzeitig den Platz verlassen. „Junge Leute möchten wo sein, sollen sich auch treffen können, aber sie müssen sich auch ordentlich verhalten“, machte Scherer den Standpunkt der Stadt deutlich. Und wünscht sich, dass die Eltern auch auf ihren Nachwuchs entspreche­nd einwirken würden.

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ARCHIVFOTO: SL Eine Videoüberw­achung wäre nur auf dem Schulhof möglich, so die Stadtverwa­ltung.

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