Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Von Italien über England nach Unterschwarzach
Ehepaar Dodaro feiert goldene Hochzeit
UNTERSCHWARZACH (sl) - Goldene Hochzeit haben am Montag Venere und Antonio Dodaro in Unterschwarzach gefeiert. Ortsvorsteherin Silvia Schmid gratulierte im Namen der Gemeinde und überbrachte die Grüße des Ministerpräsidenten.
Das Jubelpaar stammt aus Rota Greca, einer kleinen Gemeinde in der Provinz Cosenza in der süditalienischen Region Kalabrien. Dort haben sich Venere und Antonio als Kinder in der Schule kennengelernt. Kusshändchen habe er ihr oft zugeworfen, auch Blumen durch ihr Fenster geworfen und Gitarre spielen können, erinnert sich Venere Dodaro. Die Jugendliebe hielt auch, als sie mit zu ihrer Tante nach England zog, um dort als Friseuse zu arbeiten.
Schon als 17-Jähriger habe er beim Papa um ihre Hand angehalten, erzählt Antonio, doch die Verliebten mussten noch zwei Jahre warten, bis es zur Hochzeit kam. Inzwischen war er ihr nach England gefolgt, wo er als Automechaniker in der Produktion der Automarke Mini Arbeit fand. Am 9. September 1969 heirateten Venere und Antonio kirchlich, am 16. September folgte die standesamtliche Trauung. 1971 wurde ihr erster Sohn geboren, zwei weitere Söhne und eine Tochter sollten im Laufe der Jahre folgen. Inzwischen gehören auch acht Enkel zur Familie.
1972 wurde Antonio in England gekündigt, bei Oberland Glas in Bad Wurzach fand er eine neue Arbeitsstelle. 43 Jahre, bis zu seiner Rente, war er dort tätig. Anfangs wohnte die Familie in Bad Wurzach, 1991 kam der Umzug ins alte Försterhaus nach Unterschwarzach. Dort wohnen sie heute noch, gemeinsam mit der Tochter und deren vier Kinder.
Mehrere Monate im Jahr zieht es Venere und Antonio Dodaro aber zurück in die italienische Heimat, nach Rota Greca, wo sie die Gemeinschaft mit ihren vielen Verwandten genießen. „Ich freue mich, wenn ich dort bin, aber ich freue mich auch, wenn ich wieder nach Unterschwarzach komme“, sagt Venere.
Dass sie recht jung geheiratet haben, bereuen sie nicht. „Es ist wunderschön, dass ich so eine junge Großmutter bin“, sagt sie, „so konnte und kann ich mit meinen Enkeln noch spielen.“Vor allem die Vierjährige, die mit im Haus wohnt, profitiert davon. „Mit ihr bastle ich den ganzen Tag.“Auch Antonio ist gut beschäftigt, mit der Familie, im Haus, im Garten. „Langweilig“, sagen beide, „ist uns nie.“