Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Augenmerk auf die Pünktlichkeit lenken“
Zum Artikel „Allgäubahn startet mit Verspätungen“(SZ vom 17. September):
Dieser Bericht beschreibt einen ganz normalen Tag, wie er nicht selten bei der Deutschen Bahn vorkommt. Dazu braucht es keine Baustellen. Ich bin mit dem genannten Zug um 5.31 Uhr nach Kißlegg gefahren, der kam dann allerdings erst um halb sieben an, und dazuhin durften wir erst etwa fünf Minuten später aussteigen, was zur Folge hatte, dass ich zwei Anschlussbusse nach Wangen verpasst habe und nach mehr als zwei Stunden (also erst nach halb acht) in Wangen angekommen bin. Es gibt immer wieder solche Situationen, es fallen Züge komplett aus oder fahren im Winter wegen einer Betriebs- oder Weichenstörung nicht.
Das ist alles bekannt bei der Bahn. Stehen Sie doch mal im Winter eine Stunde bei minus zehn Grad auf dem Bahnhof herum. Viele Bahnhöfe haben keinen Aufenthaltsraum. Die Oberen der Bahn scheinen tatsächlich nicht zu wissen, wie es auf der Schiene zugeht und wieviel Lebenszeit sie den Menschen nehmen. Und viele Menschen müssen ja viel weiter reisen, es gibt nicht nur Pendler. Und wenn ein Zug zu spät ist, wirft das den ganzen Reiseplan durcheinander für Menschen, die drei-, vieroder fünfmal umsteigen müssen. Statt die Bahnhöfe sicherer zu machen, sollte das Augenmerk auf die Pünktlichkeit gelenkt werden. Wenn die Züge pünktlicher sind, dann brauchen die Menschen nicht noch länger unnütze Zeit auf unsicheren Bahnhöfen verbringen.Und
TRAUERANZEIGEN sag mir mal einer, wie verhindert werden soll, dass mich jemand aufs Gleis stößt. Es gibt Bahnhöfe in England, da warten die Menschen in der Wartehalle. Erst wenn der Zug eingefahren ist, dürfen sie auf den Bahnsteig. Das wäre sicherer. Vor allem vermisse ich, wie am Montag, mehr Infos auf der Anzeige am Bahnhof und auch Infos vom Zugführer, der nicht gesagt hat, warum der Zug so spät gekommen ist. Der hat seinen Mund erst eine halbe Stunde später aufgemacht. Es gab parallel eine Busverbindung nach Wangen. Aber es muss halt auch rechtzeitig mitgeteilt werden, wie spät ein Zug kommt. Und ich glaube, dass nicht jeder Pendler einen geduldigen Arbeitgeber hat. Eine gute Fahrt und weiterhin endloses Hoffen auf Besserung der Bahn, die scheinbar nur ein offenes Ohr für ihre Aktionäre hat und Gewinne einfahren will. Die Menschen bleiben auf der Strecke.
Wolfgang Leinmüller, Leutkirch
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