Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
In Bestbesetzung fühlen sich die Razorbacks gerüstet
Relegationshinspiel zur German Football League Süd in Kirchdorf – Warum dem Gegner zwei Amerikaner fehlen
RAVENSBURG - Zweite Chance für die Ravensburg Razorbacks. In der vergangenen Saison haben die American Footballer der TSB Ravensburg die Aufstiegsrelegation zur German Football League Süd gegen die Stuttgart Scorpions klar verloren. In dieser Saison sind die Razorbacks erneut GFL2-Meister der Südstaffel geworden. Gegner im Kampf um den einzigen freien Platz in der GFL Süd: die Kirchdorf Wildcats. Das Hinspiel ist am Sonntag um 15 Uhr in Bayern, das Rückspiel am 6. Oktober in Weingarten (15 Uhr).
Warum sind die Kirchdorf Wildcats der Relegationsgegner der Ravensburg Razorbacks?
Zwischen der GFL Süd und der GFL2 Süd gibt es keinen direkten Absteiger. Der Meister der 2. Liga trifft in der Relegation auf den Tabellenletzten der GFL Süd. Und das sind in diesem Jahr die Kirchdorf Wildcats. Nur zwei Siege und ein Unentschieden aus 14 Saisonspielen reichten nicht, um den direkten Klassenerhalt zu schaffen. Einzig bei den Allgäu Comets in Kempten und gegen den Vorletzten Munich Cowboys gewann Kirchdorf. Mit sechs teils deftigen Niederlagen beendeten die Wildcats die GFL-Saison. Dass die Kirchdorfer nicht mit der Relegation gerechnet haben, zeigt die Tatsache, dass die Verträge mit den beiden USAmerikanern Madison Mangum und Jack Richards ausgelaufen sind – beide sind schon wieder in ihrer Heimat. „Wir hatten klar das Ziel Meisterschaft und haben organisatorisch alles so ausgelegt, dass alle in der Relegation verfügbar sind“, sagt dagegen Razorbacks-Trainer Oliver Billstein.
Gab es in den vergangenen Jahren Duelle zwischen Kirchdorf und Ravensburg?
Ja, denn bis 2017 spielten die Wildcats in der GFL2. Im Juni 2017 gewannen die Razorbacks das Heimspiel gegen Kirchdorf mit 49:29, das Rückspiel in Kirchdorf war die Entscheidung im Meisterschaftskampf und ging mit 34:12 an die Wildcats. In der Relegation bezwang Kirchdorf dann die Saarland Hurricanes und stieg in die GFL Süd auf. In der Saison 2016 gab es für die Ravensburger zwei herbe Niederlagen – zu Hause eine 32:59-Niederlage, in Kirchdorf sogar eine 6:76-Klatsche. Die Duelle aus der Vergangenheit zählen am Sonntag aber nichts – beide Teams haben sich verändert. „Es wird trotz der vermeintlichen Favoritenrolle als Erstligist kein Spaziergang“, wird Trainer Christoph Riener auf der Homepage der Kirchdorfer zitiert.
Sind die Razorbacks gerüstet?
„Klar!“, sagt Trainer Oliver Billstein vollkommen überzeugt. Im Vergleich zur Relegation in der vergangenen Saison auf jeden Fall. Gegen Stuttgart mussten die Ravensburger auf zahlreiche Stammspieler verzichten – etwa Running Back Malik Norman oder Jevonte Alexander. Quarterback Garrett Dellechiaie war ebenfalls verletzt, biss zwar auf die Zähne, war aber zu gehandicapt. Jetzt sind alle Schlüsselspieler fit – die zwei Wochen Pause nach dem letzten regulären Saisonspiel in Wiesbaden haben den Razorbacks gutgetan. „Wir haben bei den Schlüsselspielern keine Ausfälle“, freut sich Billstein. „Wir sind sehr gut gewappnet.“
Lassen sich GFL-Tabellenkeller und GFL2-Spitze vergleichen?
„Das ist von Jahr zu Jahr unterschiedlich“, meint Billstein. Die Importspieler – pro Spielzug dürfen im deutschen Football nur zwei Nichteuropäer auf dem Feld stehen – gleichen sich laut Billstein aus. Deshalb wird es auf die europäischen Spieler ankommen. Da haben die Wildcats in Alexander Braunsperger einen der besten deutschen Running Backs in ihren Reihen. Acht Touchdowns schaffte Braunsperger in dieser Saison. Die Razorbacks halten mit Christian Steffani (16 Touchdowns), Finn Kearns (neun) und Michael Mayer (sechs) dagegen. „Wir dürfen nicht den Fehler machen, durch Unkonzentriertheiten in Rückstand zu geraten“, sagt Billstein.