Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Fit für die digitale Zukunft
Genderkompetenz, nonverbale Kommunikation, Business-Etikette, Projektmanagement, Excel oder SAP – die Liste der Schlüsselqualifikationen, die Studierende an der Hochschule erlernen können, ist meistens so vielfältig wie lang. Doch wie wählt man aus dieser Fülle aus, und was genau bringen diese Kurse eigentlich?
Der Arbeits- und Bildungsforscher Dieter Mertens brachte den Begriff in den 1970er-Jahren ins Spiel: Als Schlüsselqualifikationen definierte er alle Kenntnisse und Fähigkeiten, die keinen direkten Bezug zu konkreten praktischen Tätigkeiten im Beruf besitzen, in verschiedenen Situationen aber flexibel zum Einsatz kommen. Mittlerweile sind diese Fähigkeiten für Arbeitgeber essenziell. „Fachwissen, IT-Wissen sowie soziale und personale Kompetenzen bilden den neuen Bildungskanon für die digitale Arbeitswelt“, sagt Elke Eller, Präsidentin des Bundesverbandes der Personalmanager (BPM) über die Ergebnisse einer Umfrage, die der BPM gemeinsam mit dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln) unter Personalmanagern durchgeführt hat. Um auf dem Bewerbermarkt zu überzeugen, lohnt es sich für Hochschulabsolventen, das eigene Profil zu erweitern: „Im Studium geht es in erster Linie um das Erlernen von Spezialwissen, IT-Kenntnisse setzen dann einige noch oben drauf, aber die gezielte Ausbildung sozialer Fähigkeiten, wie zum Beispiel Führungswissen, kommt eindeutig zu kurz“, findet Elke Eller. Genau da kommen die Kurse für Schlüsselqualifikationen ins Spiel, die nahezu jede Hochschule kostenlos anbietet. Und die zunehmend an Bedeutung gewinnen: „In manchen Bundesländern erfolgt die Genehmigung von Bachelorstudiengängen nur, wenn die Vermittlung überfachlicher (Schlüssel-) Qualifikationen in eigenen Lehrveranstaltungen zu den strukturbildenden curricularen Elementen gehört“, erläutert Dorothee Fricke, Referentin im Projekt Nexus der Hochschulrektorenkonferenz. schauen und keine Kurse auszuwählen, die zu nahe am eigenen Studienfach liegen. „Es ist beispielsweise nie verkehrt, ein Zertifikat für die IT- und Medienkompetenz zu haben – das ist häufig gefragt“, sagt Schwartz-Jaroß. Ob Career Center oder Career Service: Damit sich Studierende einen guten Überblick über das Angebot ihrer jeweiligen Universität verschaffen, besuchen sie idealerweise die Internetseiten der Weiterbildungsstätten oder nutzen das Beratungsangebot ihrer Hochschule. An der HU wird jedes Semester ein neues Kurs-Programm erstellt, das verschiedene Interessen bedient. Neben der wissenschaftlichen Ausbildung steht das praktische Handwerkszeug im Fokus. Nach Abschluss eines Kurses stellt sich unter Umständen die Frage: Hat das jetzt wirklich was gebracht oder war es nur gut für den Lebenslauf ? Dazu hat Dorothee Fricke eine ANZEIGE passende Antwort: „Bei der Bewerbung mag ein Nachweis oder eine Bescheinigung, diesen oder jenen Kurs belegt zu haben, ein Mosaiksteinchen sein, das das Profil vervollständigt.“ Was zähle, sei jedoch immer das Gesamtprofil und dass Absolventen die angegebenen Qualifikationen auch unter Beweis stellen können. (dpa)