Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

„Die Einnahmen sind quasi auf Null gesunken“

„Schwäbisch­e Zeitung“greift Einzelhänd­lern unter die Arme – Einkaufsgu­tscheine werden verlost

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LEUTKIRCH (sin) - Die kleineren Einzelhänd­ler haben es häufig schwer, sich in Zeiten von steigendem Online-Handel am Markt zu behaupten. Aktuell kommt die CoronaKris­e hinzu, die sich auf solche Betriebe besonders stark auswirkt. Viele Händler müssen nun mit geschlosse­nen Geschäften um ihr Überleben kämpfen. Die „Schwäbisch­e Zeitung“will mit einer Aktion „Handel durch Abwarten“den Geschäftsl­euten unter die Arme greifen.

„Die Einnahmen sind quasi auf Null gesunken“, erklärt Michael Rother, Inhaber von „Notz Uhren & Schmuck“in der Leutkirche­r Innenstadt. Die finanziell­e Soforthilf­e für Unternehme­r sei zwar eine Erleichter­ung, lange komme man damit aber nicht über die Runden. Die Arbeit, die derzeit noch anfalle, bringe eher „ein Taschengel­d“.

Eine ähnliche Situation schildert Hannelore Mayer, Inhaberin der

Leutkirche­r „Sporthütte“. „Die Ladenschli­eßung trifft uns schon hart“, sagt sie im SZ-Gespräch. Kürzlich sei beispielsw­eise die neue Frühjahrsu­nd Sommerware eingegange­n, die sich nun deutlich schwierige­r verkaufen lasse. Existenzbe­drohend sei die aktuelle Situation noch nicht, meint Mayer. Mit den finanziell­en Hilfsprogr­ammen kann ihrer Einschätzu­ng nach einige Zeit überbrückt werden.

Ein neu eingeführt­er Lieferserv­ice komme bei den Kunden zwar gut an, wirke allerdings nur wie „ein Tropfen auf den heißen Stein“. Trotz der schweren Situation beobachtet Mayer aber auch Positives: „Man spürt, dass die Leute uns Einzelhänd­ler unterstütz­en wollen.“Auch der Zusammenha­lt und die Solidaritä­t unter den Geschäftsb­etreibern habe zugenommen.

Um die betroffene­n Einzelhänd­ler in Leutkirch, Isny, Bad Wurzach,

Aitrach und Aichstette­n zu unterstütz­en, startet die „Schwäbisch­e Zeitung“eine Kampagne unter dem Titel „Handel durch Abwarten“. Die Intention des Projekts beschreibt SZ-Geschäftsf­ührer Tobias Pearman: „Uns liegen die belebten Innenstädt­e am Herzen. Wir wollen weiterhin in die Geschäfte zum Bummeln gehen, von der hervorrage­nden Qualität der regionalen Anbieter profitiere­n und die gute Beratung und den persönlich­en Service unserer Heimat-Unternehme­n in Anspruch nehmen. Das geht nur, wenn wir den Handel vor Ort stärken, indem wir nach der Krise lokal einkaufen.“

Um den Menschen einen zusätzlich­en Anreiz für einen Kauf vor Ort zu geben, wird die SZ – sobald die Geschäfte wieder öffnen dürfen – Einkaufsgu­tscheine von lokalen Einzelhänd­lern verlosen. „Ab dann heißt das Motto: ,Handel jetzt vor Ort!’ Immer wenn Sie vor Ort in unserer Region einkaufen und damit einen Kassenzett­el, eine Quittung oder eine Rechnung erhalten, können Sie diese ganz einfach fotografie­ren und per WhatsApp an uns senden oder bei uns einwerfen. Jede Woche verlosen wir unter allen Einsendung­en die Gutscheine“, erklärt Tobias Pearman. Immer montags wird bekanntgeg­eben, welcher Gutschein verlost wird. Genauere Informatio­nen gibt es zum Start der Aktion.

Doch bis die Geschäfte wieder öffnen dürfen, wird es wohl noch etwas dauern. Um die Vorfreude darauf zu versüßen, wird die „Schwäbisch­e Zeitung“in den kommenden Wochen vorstellen, mit welchen Angeboten oder Vorteilen die Einzelhänd­ler auf ihre Kunden warten. „Denn Abwarten lohnt sich in diesem Fall ganz sicher!“, ist Pearman überzeugt.

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FOTO: JOSEF KOPF SZ-Geschäftsf­ührer Tobias Pearman liegt der Einzelhand­el am Herzen.

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