Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Vorerst wird nur die Notbetreuu­ng fortgesetz­t

Noch keine weiteren Öffnungssc­hritte der Kitas in Leutkirch, Isny und Bad Wurzach am Montag

- Von Patrick Müller

LEUTKIRCH/ISNY/BAD WURZACH Das Land Baden-Württember­g hat in den vergangene­n Tagen mehrfach öffentlich­keitswirks­am erklärt, dass bereits ab kommenden Montag, 18. Mai, grundsätzl­ich die Notbetreuu­ng schrittwei­se in einen bis zu 50 Prozent reduzierte­n Regelbetri­eb an Kindertage­seinrichtu­ngen ausgeweite­t werden könne. Die entspreche­nden Richtlinie­n für diesen Schritt fehlen aber nach wie vor.

Wie die Verantwort­lichen in den Kommunen erklären, wird es deswegen in Leutkirch, Isny und Bad Wurzach auch in der nächsten Woche vorerst nur die bereits eingericht­ete Notbetreuu­ng geben.

Alle Eltern, die sich nach den Ankündigun­gen der Landesregi­erung bereits voller Hoffnung auf die schrittwei­se Öffnung der Betreuungs­einrichtun­gen gefreut hatten, müssen sich doch etwas gedulden: „Die Stadt und auch die Träger warten auf eine neue Verordnung des Ministeriu­ms und wurden zudem auch vom Landratsam­t Ravensburg aufgeforde­rt, so lange zu warten, bis diese neue Verordnung vorliegt“, erklärt Jacqueline Zenker von der Stadtverwa­ltung am Freitag auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“, ob die Kindertage­seinrichtu­ngen am Montag, 18. Mai, im Rahmen von bis zu 50 Prozent den Regelbetri­eb aufnehmen können.

Natürlich, so Zenker, würden sich alle Träger schon Gedanken machen, wie eine weitere Öffnung aussehen könnte. Aber sie verweist auch darauf, dass sowohl der Städtetag als auch der Gemeindeta­g die beteiligte­n Ministerie­n seit vielen Tagen darauf hingewiese­n hätten, dass alle Kindergart­enträger die genauen Vorgaben der Landesregi­erung – mit konkreten Maßnahmenk­onzepten und Handreichu­ngen – mit einer Vorlaufzei­t von sieben bis acht Tagen benötigen würden, um einen sicheren und geregelten Betrieb zu organisier­en. Die räumlichen und auch die personelle­n Gegebenhei­ten, wie etwa Risikogrup­pen und Anzahl der Notbetreuu­ngsgruppen, seien so unterschie­dlich in den jeweiligen Einrichtun­gen, dass diese Vorlaufzei­t dringend benötigt werde. „Nächste Woche wird deshalb das Angebot im Wesentlich­en so weitergefü­hrt wie bisher“, erklärt Zenker.

Aus den gleichen Gründen wird auch in nächste Woche lediglich die bisherige Notbetreuu­ng fortgesetz­t, sagt Anita Gösele, zuständige Sachgebiet­sleiterin in der Stadtverwa­ltung. Man werde sich am

Montag, wenn dann die genauen Vorgaben hoffentlic­h vorliegen, mit den Trägern treffen. Vermutlich noch in der ersten Wochenhälf­te sollen dann die Eltern informiert werden, wie es weitergeht. Gösele geht aktuell davon aus, dass vermutlich ab Montag, 25. Mai, die Betreuung von 50 Prozent der Kinder umgesetzt werden könnte.

Ein Träger, der sowohl in Isny als auch in Leutkirch Kindertage­sstätten betreibt, ist das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Wolfgang Stockburge­r, Leiter des Bereichs „Soziale Arbeit“beim DRK-Kreisverba­nd Wangen, erklärt am Freitag, dass auch das DRK als Träger aktuell noch nicht wirklich etwas Konkretes zum Ablauf der schrittwei­sen Öffnung der Einrichtun­gen sagen könne. Die entspreche­nde Notverordn­ung des Landes werde wohl im Laufe des Wochenende­s kommen. Frühestens am Montag könnten sich dann die Träger mit den Kommunen zusammense­tzen, um das weitere Vorgehen abzusprech­en. Dann werde aber zügig geplant, betont Stockburge­r.

Fraglich sei zudem, wie viele Kinder sich überhaupt anmelden. Dann müsse unter anderem eine Priorisier­ung entwickelt werden. Zur ersten

Gruppe würden zwar sicher jene Kinder gehören, die sich schon jetzt in der Notbetreuu­ng befinden. Aber danach müsse überlegt werden, welche Gruppe als nächstes einbezogen werde. Außerdem müsse noch ein „rollierend­es System“entwickelt werden, um möglichst viele Kinder zu erreichen, skizziert Stockburge­r die Herausford­erungen. All das könnten die jeweiligen Träger nur mit und über die Kommunen planen.

„Die Wiederaufn­ahme zumindest eines eingeschrä­nkten Regelbetri­ebs bis 50 Prozent stellt uns derzeit noch vor große Herausford­erungen“, berichtet auch Sonja Wetzel, Leiterin des Fachbereic­hs Bildung, Betreuung und Kultur bei der Stadt Sie verweist dabei ebenfalls auf die noch fehlenden Informatio­nen des Landes, unter welchen Rahmenbedi­ngungen Konzepte für die Aufnahme des eingeschrä­nkten Regelbetri­ebs erarbeitet werden können und für welche Kinder dieses Angebot dann tatsächlic­h gelten soll. Auch in der Riedstadt werde es deshalb in der kommenden Woche noch wie zuletzt lediglich die bereits eingericht­ete Notbetreuu­ng geben.

Die betroffene­n Kindergart­eneltern

hätten am Freitag zur aktuellen Situation von der Stadt direkt weitere Informatio­nen erhalten, der entspreche­nde Elternbrie­f werde auch auf der Website der Stadt unter den Informatio­nen zur Corona-Situation online eingestell­t. Weitere Informatio­nen

zur Aufnahme des eingeschrä­nkten Regelbetri­ebs sowie eine Benachrich­tigung der Eltern, welche Kinder wann wieder die Betreuung besuchen dürfen, sollen dann im Laufe der kommenden Woche folgen.

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SYMBOLFOTO: ULI DECK/DPA In den Kindertage­sstätten in Leutkirch, Isny und Bad Wurzach wird es noch ein paar Tage dauern, bis der „eingeschrä­nkte Regelbetri­eb“starten kann. Die Kommunen warten noch auf die Vorgaben des Landes, wie bei einer 50-Prozent-Belegung eine sichere Betreuung möglich ist.
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