Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Vorerst wird nur die Notbetreuung fortgesetzt
Noch keine weiteren Öffnungsschritte der Kitas in Leutkirch, Isny und Bad Wurzach am Montag
LEUTKIRCH/ISNY/BAD WURZACH Das Land Baden-Württemberg hat in den vergangenen Tagen mehrfach öffentlichkeitswirksam erklärt, dass bereits ab kommenden Montag, 18. Mai, grundsätzlich die Notbetreuung schrittweise in einen bis zu 50 Prozent reduzierten Regelbetrieb an Kindertageseinrichtungen ausgeweitet werden könne. Die entsprechenden Richtlinien für diesen Schritt fehlen aber nach wie vor.
Wie die Verantwortlichen in den Kommunen erklären, wird es deswegen in Leutkirch, Isny und Bad Wurzach auch in der nächsten Woche vorerst nur die bereits eingerichtete Notbetreuung geben.
Alle Eltern, die sich nach den Ankündigungen der Landesregierung bereits voller Hoffnung auf die schrittweise Öffnung der Betreuungseinrichtungen gefreut hatten, müssen sich doch etwas gedulden: „Die Stadt und auch die Träger warten auf eine neue Verordnung des Ministeriums und wurden zudem auch vom Landratsamt Ravensburg aufgefordert, so lange zu warten, bis diese neue Verordnung vorliegt“, erklärt Jacqueline Zenker von der Stadtverwaltung am Freitag auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“, ob die Kindertageseinrichtungen am Montag, 18. Mai, im Rahmen von bis zu 50 Prozent den Regelbetrieb aufnehmen können.
Natürlich, so Zenker, würden sich alle Träger schon Gedanken machen, wie eine weitere Öffnung aussehen könnte. Aber sie verweist auch darauf, dass sowohl der Städtetag als auch der Gemeindetag die beteiligten Ministerien seit vielen Tagen darauf hingewiesen hätten, dass alle Kindergartenträger die genauen Vorgaben der Landesregierung – mit konkreten Maßnahmenkonzepten und Handreichungen – mit einer Vorlaufzeit von sieben bis acht Tagen benötigen würden, um einen sicheren und geregelten Betrieb zu organisieren. Die räumlichen und auch die personellen Gegebenheiten, wie etwa Risikogruppen und Anzahl der Notbetreuungsgruppen, seien so unterschiedlich in den jeweiligen Einrichtungen, dass diese Vorlaufzeit dringend benötigt werde. „Nächste Woche wird deshalb das Angebot im Wesentlichen so weitergeführt wie bisher“, erklärt Zenker.
Aus den gleichen Gründen wird auch in nächste Woche lediglich die bisherige Notbetreuung fortgesetzt, sagt Anita Gösele, zuständige Sachgebietsleiterin in der Stadtverwaltung. Man werde sich am
Montag, wenn dann die genauen Vorgaben hoffentlich vorliegen, mit den Trägern treffen. Vermutlich noch in der ersten Wochenhälfte sollen dann die Eltern informiert werden, wie es weitergeht. Gösele geht aktuell davon aus, dass vermutlich ab Montag, 25. Mai, die Betreuung von 50 Prozent der Kinder umgesetzt werden könnte.
Ein Träger, der sowohl in Isny als auch in Leutkirch Kindertagesstätten betreibt, ist das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Wolfgang Stockburger, Leiter des Bereichs „Soziale Arbeit“beim DRK-Kreisverband Wangen, erklärt am Freitag, dass auch das DRK als Träger aktuell noch nicht wirklich etwas Konkretes zum Ablauf der schrittweisen Öffnung der Einrichtungen sagen könne. Die entsprechende Notverordnung des Landes werde wohl im Laufe des Wochenendes kommen. Frühestens am Montag könnten sich dann die Träger mit den Kommunen zusammensetzen, um das weitere Vorgehen abzusprechen. Dann werde aber zügig geplant, betont Stockburger.
Fraglich sei zudem, wie viele Kinder sich überhaupt anmelden. Dann müsse unter anderem eine Priorisierung entwickelt werden. Zur ersten
Gruppe würden zwar sicher jene Kinder gehören, die sich schon jetzt in der Notbetreuung befinden. Aber danach müsse überlegt werden, welche Gruppe als nächstes einbezogen werde. Außerdem müsse noch ein „rollierendes System“entwickelt werden, um möglichst viele Kinder zu erreichen, skizziert Stockburger die Herausforderungen. All das könnten die jeweiligen Träger nur mit und über die Kommunen planen.
„Die Wiederaufnahme zumindest eines eingeschränkten Regelbetriebs bis 50 Prozent stellt uns derzeit noch vor große Herausforderungen“, berichtet auch Sonja Wetzel, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Betreuung und Kultur bei der Stadt Sie verweist dabei ebenfalls auf die noch fehlenden Informationen des Landes, unter welchen Rahmenbedingungen Konzepte für die Aufnahme des eingeschränkten Regelbetriebs erarbeitet werden können und für welche Kinder dieses Angebot dann tatsächlich gelten soll. Auch in der Riedstadt werde es deshalb in der kommenden Woche noch wie zuletzt lediglich die bereits eingerichtete Notbetreuung geben.
Die betroffenen Kindergarteneltern
hätten am Freitag zur aktuellen Situation von der Stadt direkt weitere Informationen erhalten, der entsprechende Elternbrief werde auch auf der Website der Stadt unter den Informationen zur Corona-Situation online eingestellt. Weitere Informationen
zur Aufnahme des eingeschränkten Regelbetriebs sowie eine Benachrichtigung der Eltern, welche Kinder wann wieder die Betreuung besuchen dürfen, sollen dann im Laufe der kommenden Woche folgen.