Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Polizei berät auf dem Bad Wurzacher Wochenmarkt
„Falscher Polizist“, der neue Bußgeldkatalog und Fahrradhelme standen im Mittelpunkt
BAD WURZACH - Zwei Beamte des Polizeipräsidiums Ravensburg, Referat Prävention, haben an ihrem Informationsstand auf dem Bad Wurzacher Wochenmarkt interessierten Bürgern zu verschiedenen Themen Rede und Antwort gestanden. Etwa zur Betrugsmasche „Falscher Polizist“aber auch zum seit einigen Tagen gültigen Bußgeldkatalog im Straßenverkehr.
Normalerweise sind die beiden Polizeihauptmeister Gerhard Messer und Ulrich Beyrle vom Referat Prävention mit ihrem Informationsmaterial in den Schulen des Landkreises unterwegs. Doch aufgrund der wegen der Coronakrise geschlossenen Schulen boten sie ihre Informationen nun auf einem Stand auf dem Wochenmarkt an, darunter auch kindgerechte Broschüren, mit denen die Kids spielerisch zum Beispiel den richtigen Umgang mit Fahrradhelmen lernen können.
Gerhard Messer zeigte sich verwundert, dass kaum Fragen zum neuen Bußgeldkatalog gestellt wurden. Als groben Anhaltspunkt gab er an, dass sich bei Geschwindigkeitsüberschreitungen das Bußgeld im Vergleich zu früher in etwa verdoppelt hat. Mit einem Fahrverbot müsse künftig rechnen, wer innerorts mit mehr als 21 Stundenkilometer zu schnell geblitzt werde. Am Freitag wurde allerdings auch von mehreren
Medien gemeldet, dass das Verkehrsministerium plant, einige Neuregelungen schon wieder aufzuheben.
Messers Kollege Ulrich Beyrle verteilte Karten, mit denen sich Interessierte einen Termin zum Thema Einbruchprävention geben lassen konnten. „Ein Spezialist des Präsidiums kommt dann nach Terminabsprache zu Ihnen nach Hause und berät Sie, wie sie ihr Heim einbruchsicherer machen können.“
„Derzeit vergeht kaum ein Tag, ohne dass es Meldungen zu Betrugsversuchen mit falschen Polizeibeamten gibt.“Gleich zwei Broschüren hat das Polizeipräsidium über Betrugsversuche am Telefon herausgebracht. Es rät Angerufenen, sich nicht unter Druck setzen zu lassen und bei Merkwürdigkeiten sofort aufzulegen und die richtige Polizei an zu rufen. „Übergeben sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen.“Ein weiterer Tipp: „Lassen Sie sich die Rufnummer des Anrufers geben.“
Von einem besonders tragischen Fall aus eigener Erfahrung berichtete
Messer im Zusammenhang mit der Kampagne der Polizei „Schütze Dein Bestes“über das Tragen von Schutzhelmen beim Fahrradfahren. Als er vor einiger Zeit eine Vortrag im KBZO hielt, sei ein Rollstuhlfahrer auf ihn zugekommen, der sich nur mittels Sprachcomputer äußern konnte. „Ich kenne Sie“, habe er sich vorgestellt. Zwei Jahre zuvor hatte er ihn im Rahmen eines Schulprojekt getroffen, kurze Zeit später sei er mit dem Fahrrad so unglücklich gestürzt, dass er seitdem vom Hals abwärts gelähmt ist. „Nur weil er keinen Helm trug, kam es zu diesen folgenschweren Verletzungen“, schildert der Polizist sichtlich betroffen diese Begegnung. Er selbst habe als passionierter Rennradfahrer schon diverse brenzlige Situationen erlebt, wo er an seinem Kopfschutz sehr froh war.
Für Fragen rund um Corona gibt es beim Polizeipräsidium Ravensburg die Koordinierungsgruppe Corona, die immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung ist. Diese ist unter Telefon 0751 / 8035566 erreichbar.