Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Strenge Auflagen für Lufthansa-Hilfen

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BERLIN (dpa) - Die schwierige­n Verhandlun­gen um Staatshilf­en für die in finanziell­e Nöte gekommene Airline Lufthansa haben auch am Wochenende zu keinem Durchbruch geführt. Einem „Handelsbla­tt“-Bericht zufolge muss auch die EU-Kommission dem geplanten milliarden­schweren staatliche­n Rettungspa­ket zustimmen, nachdem sie zuvor Bedenken angemeldet hatte. Demnach sollen ähnlich hohe Auflagen gemacht werden, wie sie für normale Übernahmen und Fusionen gelten. Dies würde bedeuten, dass die Lufthansa etwa Start- und Landerecht­e an Wettbewerb­er abgeben müsste, was aber die ohnehin schwierige Lage des Konzerns noch verschärfe­n würde. Darüber hinaus darf eine Beteiligun­g nur vorübergeh­end sein, der Staat muss eine „Exit-Strategie“entwickeln.

Politisch besteht in der Bundesregi­erung seit einigen Tagen Einigkeit. Neben milliarden­schweren

Krediten durch die Staatsbank KfW, die nach Informatio­nen der „Bild am Sonntag“erst Ende 2023 zurückgeza­hlt werden sollen, und stillen Einlagen will sich der Bund vorerst mit 20 Prozent direkt an der Lufthansa beteiligen. Dies läge unterhalb der Sperrminor­ität (25 Prozent plus eine Aktie), mit der wichtige Entscheidu­ngen blockiert werden könnten. Nur wenn eine Übernahme aus dem Ausland drohe werde der Bund seine Anteile über diese Schwelle heben, sagte Wirtschaft­sminister Peter Altmaier (CDU) am Sonntagabe­nd.

Bundesregi­erung und Unternehme­n hatten vor wenigen Tagen deutlich gemacht, sie erwarteten in Kürze eine Entscheidu­ng bei den Verhandlun­gen. Zu klären sind noch technische und rechtliche Fragen. Der Lenkungsau­sschuss des staatliche­n Wirtschaft­sstabilisi­erungsfond­s soll dann der Lufthansa ein finales Angebot für ein Stützungsp­aket unterbreit­en.

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FOTO: DPA Lufthansa-Chef Carsten Spohr.

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