Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Im Isnyer Kino heißt es ab 1. Juni wieder: „Film ab“
Christian Tauscher fährt ab Pfingstmontag das Ringtheater hoch und verspricht auch eine Lösung beim Popcorn
ISNY - Nach wochenlanger, pandemiebedingter Schließung öffnet das Neue Ringtheater in Isny wieder am Pfingstmontag, 1. Juni. Kinoleiter Christian Tauscher betont im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“, dass wie in anderen Lichtspielhäusern auch die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsvorschriften unabdingbar ist, um den Betrieb wieder aufnehmen zu können.
Das bedeutet unter anderem, dass die Sitzplatzkapazitäten pro Vorstellung unter 100 Personen liegen und außerdem die „Rückverfolgbarkeit“der anwesenden Personen sichergestellt werden muss. „Natürlich müssen wir uns an die vorgeschriebenen Abstandsregelungen halten, ich gehe mal davon aus, dass es wohl auf Mund-Nasen-Schutz bis zum Kinosessel hinauslaufen wird“, schätzt Tauscher. „Das heißt de facto, dass in Kino I wohl 60 Besucher unterkommen können und in Kino II leider nur 15. Aber wir haben mit dem Limit kein Problem und sind auch gut vorbereitet.“
Wie überall gelte auch im Kino als oberstes Gebot: „Händewaschen – und noch einmal Händewaschen, selbst wenn die Hände schon schrumpelig sind“, sagt Tauscher. Und da ein Kino ohne Kiosk und Popcorn für ihn nicht denkbar sei, „werden wir auch das hinbekommen“.
Hinsichtlich des Filmangebotes rechne er allerdings mit kurzfristigen Änderungen: „Alle Planungen sind Vergangenheit. Wir machen erst mal auf und da weiter, wo wir aufgehört haben“, blickt der Kinoleiter voraus. Das geplante Anfangsprogramm sehe bislang so aus: „Der Film ,Die Känguru-Chroniken’ hatte vor der Corona-Krise gerade die erste erfolgreiche Woche hinter sich – und dann war Zapfenstreich. Das hat der Film nicht wirklich verdient! Deswegen ist es auch genau der richtige Streifen, um wieder neu zu starten.“
Im Nachmittagsprogramm stünden die Filme „Trolls World Tour“und „Onward – Keine halbe Sachen“auf dem Programm. Für Freunde guter Literaturverfilmungen zeige das Isnyer Ringtheater den Streifen „Narziss und Goldmund“, berichtet Tauscher.
Starttermine für hochkarätige „Blockbuster“seien aktuell auf unbestimmte Zeit verschoben: „Die Verleiher hatten ja gar keine Zeit, etwas vorzubereiten, und die Filme müssen ja immerhin langfristig von der Werbung leben. Wenn sich das nicht rentiert, schicken die ihre besten Pferde natürlich nicht ins Rennen“, weiß Tauscher um die Mechanismen seiner Branche. Als solche Zugpferde nennt er Filme wie „Ostwind 5“oder den neuen „James
Bond“, deren groß angelegte Starttermine verschoben seien.
Auf die Frage, welche Auslastung notwendig sei, um das Kino über Wasser zu halten, antwortete der Isnyer mit Sarkasmus: „Auf jeden Fall benötigen wir ein besseres Ergebnis als jenes der vergangenen zweieinhalb Monate. Kassensturz wird am Ende des Jahres gemacht“. Tauscher vermutet: „Meiner Ansicht nach wird es nach Corona in vielen Städten künftig keine Kinos mehr geben.“
Für die Zukunft des Isnyer RingTheaters zeigt sich Christian Tauscher jedoch zuversichtlich: „Es wird vermutlich schwer werden, das Kino wieder hochzufahren, aber wir packen das.“
Aktuelle Informationen zum Programm im „Neuen Ringtheater“an der Lindauer Straße in Isny gibt es im Internet unter:
www.kino-isny.de