Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
„Maishäckseln in der Nacht ist eine Unsitte“
Zum Bericht „Lebensgefahr im Maisfeld“(SZ vom 6. Oktober):
Was hier die letzten Tage in Sachen „Erntesabotage“in Argenbühl passierte, möchte ich keinesfalls gutheißen. Ich stelle mir allerdings die Frage, wieso der oder die „Täter“zu solchen drakonischen Sabotagemaßnahmen griffen. Für mich ist es naheliegend, dass wahrscheinlich der Lärm, der von solchen PS-starken Feldhäckslern ausgeht, die Ursache war. Ob von April-Ende Oktober beim Häckseln der Grassilage oder wie jetzt im Herbst beim Häckseln des Maises, nimmt die Unsitte immer mehr zu, diese lärmintensiven Arbeiten auch in die Abend- und
Nachtstunden zu verlegen. Zwar müssen sich die landwirtschaftlichen Erntearbeiten nach dem Feiertagsgesetz richten. Jedoch gelten für Sonn- und Feiertage und auch für die Abend- und Nachtstunden Ausnahmen, sofern ein Verschieben der Arbeiten und darauf folgender folgender Wetterumschwung zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden führen würde. Solche Ausnahmen kann ich aber als Stadtrandbewohner von Leutkirch in vielen Fällen ausschließen. Ich möchte deshalb an alle Landwirte und die von ihnen beauftragten Lohnunternehmer appellieren, besser auf die Bedürfnisse der Wohnbevölkerung bei Nacht Rücksicht zu nehmen.
Leutkirch Wenn man den einen oder anderen Rollstuhlfahrer fragt, ist es ein Wunder, dass es noch nicht zu schweren Unfällen gekommen ist. Im Dezember 2019 war dies offensichtlich Thema in einem Rathausgremium (Unterlagen liegen vor). Die mobile Geschwindigkeitsanzeige in Rohrdorf sollte zeitnah in der Maierhöfenerstraße installiert werden. Auch das zusätzliche Anbringen von Rollstuhlsymbolen an den bereits vorhandenen 30-km/h-Schildern sollte geprüft werden. Mittlerweile ist ein dreiviertel Jahr vergangen, passiert ist nichts! Offensichtlich ist dieses Vorhaben auch vom Coronavirus befallen worden. Ganz anders lief das bei der Ausschilderung der Bikestrecke und Skiarena an der Felderhalde. In Windeseile wurden an allen Ortseingängen große Schilder installiert. Spaß und Freude im Leben sind essentiell. Aber wie steht es mit dem Schutz von Menschenleben, besonders von Menschen mit Behinderung? Wo liegen die Prioritäten?
Isny