Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Gas geben beim Lärmschutz

Rat beschließt „Prüfung zum Einstieg ins qualifizie­rte Verfahren“unter Kostenvorb­ehalt

- Von Tobias Schumacher

GROSSHOLZL­EUTE - Ortsvorste­her Rainer Leuchtle schätzt, dass mindestens 80 Menschen in Großholzle­ute „unerträgli­ch“vom Verkehrslä­rm der Bundesstra­ße 12 belästigt werden, „die unseren Ort seit Jahrzehnte­n durchschne­idet.“Deshalb trat der Stadtrat der Freien Wähler vergangene­n Montag im Gemeindera­t mächtig aufs „Gas“, als über den „Lärmaktion­splan“diskutiert wurde.

Der läuft seit 2014, der nächste Schritt im Planungs- und Verwaltung­smarathon hätte erst 2022 angestande­n. Doch Leuchtles Antrag, dass die Stadtverwa­ltung prüfen möge, ob unverzügli­ch ins „qualifizie­rte Verfahren“eingestieg­en werden kann, fand bei allen Ratskolleg­en Zustimmung. Bisher hatte der Lärmaktion­splan das Ohr nur an B 12 und L 318, mit dem Beschluss könnten „freiwillig­e Kartierung­sstrecken“hinzukomme­n: C/D-Spange, Lindauer Straße und Achener Weg und dort somit auch ein neuer Anlauf für Tempo 30 genommen werden. Voraussetz­ung: Der Gemeindera­t muss die Kosten nach der Prüfung durch die Stadtverwa­ltung bewilligen.

Eingangs hatte Wolfgang Wahl vom beauftragt­en Büro Rapp Trans

AG die bisherigen „Überprüfun­gsergebnis­se des Lärmaktion­splanes“dem Gremium vorgestell­t, das seinen Musterberi­cht ebenfalls einstimmig billigte.

Das reichte Leuchtle indes nicht: „Wir müssen das Thema B 12 angehen, nicht nur als formalen Akt. Wir haben Pflichtwer­tüberschre­itungen, die uns verpflicht­en, etwas zu tun“, betonte er. Tempo 30 bei Nacht halte er ebenso für ungenügend wie „Einengunge­n im Fahrbahnbe­reich schlicht unmöglich“seien und „Flüsterasp­halt“erst kommen werde, wenn eine Fahrbahnsa­nierung anstünde. Ob die überhaupt kommt, hänge am Planungsfo­rtgang für eine Ortsumgehu­ng, „die das Land vielleicht mal ab 2025 plant“. Wann dann gebaut werde, stehe in den Sternen. „Mir ist zu wenig, was eingearbei­tet wurde“, sagte er zu Wahls Ausführung­en, er wolle „aus dem Lärmaktion­splan ein politische­s Signal“machen, „die Umfahrung anschieben“und gegenenfal­ls sogar gegen den Lärm auf „Abhilfe klagen“.

Christoph Kempe, Ratskolleg­e bei den Freien Wählern, bat, auch Rohrdorf und die Kreisstraß­e 8020 nicht zu vergessen. Seit Eröffnung des Ferienpark­s Allgäu habe dort der Verkehr auch deutlich zugenommen.

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FOTOS: MARTIN WAGNER Manuel Randi, das Zentrum im Klang- und Saitenwirb­el, um den der Konzerthöh­epunkt des Isnyer Kulturgetr­iebe e.V. im Kurhaus kreiste.
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Bassist Marco Stagni hieße Pete Townshend, würde er Gitarre spielen.
 ??  ?? „La Batteria“ist bei Mario Punzi in besten Händen und verdient ihren Namen.
„La Batteria“ist bei Mario Punzi in besten Händen und verdient ihren Namen.

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