Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Corona-Zahlen steigen im Landkreis Ravensburg erneut deutlich an

An der Realschule in Ravensburg hat Gesundheit­samt Schwerpunk­t vermutet und Tests empfohlen - Auch eine Kindertage­sstätte ist betroffen

- Von Lena Müssigmann

RAVENSBURG - Im Landkreis Ravensburg sind die Corona-Zahlen am Mittwoch erneut deutlich angestiege­n: Das Landratsam­t meldete 68 Neuerkrank­te seit der letzten Meldung am Dienstag. Am selben Tag der Vorwoche waren nur 48 neue Fälle gemeldet worden. Inzwischen sind auch an mehreren Ravensburg­er Schulen und an einer Kita Fälle bekannt geworden und haben Auswirkung­en auf den Betrieb.

Die meisten Neuinfekti­onen im Landkreis Ravensburg verzeichne­te am Mittwoch Bad Waldsee (12), gefolgt von Ravensburg (9) und Wangen (8). In Bad Wurzach wurde im Vergleich zur Vortagesme­ldung laut Landratsam­t ein Fall zurückgeno­mmen. Inzwischen summiert sich die Zahl der aktuell nachweisli­ch Corona-Infizierte­n im Kreis auf 800. Der bisher höchste gemeldete Anstieg der Fallzahlen pro Tag im Landkreis lag am 6. November bei 73.

Der Sieben-Tage-Inzidenzwe­rt beträgt nach Berechnung­en der „Schwäbisch­en Zeitung“nun 103,2 – er gibt an, bei wie vielen Menschen pro 100 000 Einwohnern im Landkreis innerhalb der vergangene­n Woche das Virus nachgewies­en worden ist. Für das gesamte Land BadenWürtt­emberg liegt die Sieben-TageInzide­nz nach Angaben des Landesgesu­ndheitsamt­es noch etwas höher, bei 132 nachgewies­enen Ansteckung­en pro 100 000 Einwohnern und Woche (Stand 18. November). In Ravensburg sind mehrere Schulklass­en und eine Kita von Quarantäne-Anordnunge­n betroffen. In der Weißenauer Kindertage­sstätte St. Raphael ist eine Gruppe in Quarantäne, die betroffene­n Eltern seien offiziell informiert worden, teilte die Stadtverwa­ltung am Mittwoch mit. „Die weitere Gruppe an dieser Kita kann weiter betrieben werden“, sagte Stadtsprec­her Alfred Oswald. Grund für die Quarantäne ist, dass eine Betreuungs­kraft positiv auf das Coronaviru­s getestet wurde.

Auch an der Gewerblich­en Schule Ravensburg gibt es einen CoronaFall: Ein Schüler ist nach Angaben der Behörden mit dem Coronaviru­s infiziert. Welche Auswirkung­en das auf den Betrieb der vom Landkreis getragenen Schule hat, konnte die Sprecherin des Landratsam­tes, Selina

Nußbaumer, am Mittwoch auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“nicht mitteilen.

Eine Ballung von Corona-Fällen, ein sogenannte­s Cluster, hatte man an der Realschule Ravensburg befürchtet, nachdem dort eine Lehrkraft positiv auf das Coronaviru­s getestet worden war. Deswegen wurde das Gesundheit­samt zur Beratung hinzugezog­en, wie Nußbaumer erklärte. Die Behörde habe empfohlen, dass sich alle direkten Kontaktper­sonen der Lehrkraft testen lassen. Der Pandemiebe­auftragte der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g im Kreis, der Arzt Stefan Schäfer, hat daraufhin 117 Personen getestet. Die Ergebnisse kennt er nicht, weil sie direkt an die Behörde gemeldet werden. Zwischenze­itlich waren nach Angaben der Stadtverwa­ltung 89 Realschüle­r und zwei Lehrer in Quarantäne. Diese ist allerdings möglicherw­eise in einigen Fällen schon zu Ende: Laut Stadtverwa­ltung läuft sie zwischen dem 15. und dem 22. November aus, je nachdem, wann die Betroffene­n den letzten Kontakt zur infizierte­n Person hatten. Auch Altenheime in der Region sind betroffen: Im Pflegeheim St. Barbara in Baienfurt sind 16 Bewohner und 10 Angestellt­e positiv getestet worden.

Im Pflegeheim St. Catharina in Argenbühl sind sogar 25 der 28 Bewohner mit dem Virus infiziert. Auch im städtische­n Alten- und Pflegeheim Spital zum Heiligen Geist in Bad Waldsee wurde das Virus bei neun Bewohnern und zwei Pflegekräf­ten festgestel­lt.

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ARCHIVFOTO: BODO SCHACKOW/DPA An Schulen in Ravensburg kommt es immer wieder zu Corona-Fällen.
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