Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Orchester-Studie des BR belegt geringe Ausbreitung von Aerosolen zur Seite
MÜNCHEN (dpa) - Eine neue Studie zur Ausbreitung von Aerosolen in Orchestern legt nahe, dass die Musiker zumindest zur Seite hin einen geringeren Abstand einhalten müssen als bislang gedacht. Dies teilte das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks am Mittwoch mit, das die Studie zusammen mit den Uni-Kliniken in München und Erlangen durchgeführt hat. „Die Abstrahlung zur Seite blieb bei allen Musikern unter einem Meter. Ein Sicherheitsabstand von 1,5 Metern erscheint daher, im Gegensatz zu den bisher empfohlenen 2 Metern, hinreichend – mit Ausnahme der Querflöte“, sagte Matthias Echternach, Professor am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Bei den Messungen gab es nach BR-Angaben deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Instrumenten. Für die Trompete und die Klarinette wurden demnach Abstände der Aerorosol-Wolke vom Mund von 0,9 Metern gemessen, vereinzelte Musiker erreichten jedoch auch Weiten von 1,5 Metern. Bei der Querflöte waren es sogar Weiten von bis zu 2 Metern. „Daher sind Sicherheitsabstände von 2 Metern hier als zu gering und 3 Metern als angemessen zu bewerten“, folgern die Wissenschaftler. Nikolaus Pont, Manager des BRSymphonieorchesters, hofft, dass den Erkenntnissen Taten folgen: „Allein die Reduktion der seitlichen Abstände bei den Bläsern würde uns ermöglichen, wieder ein wesentlich größeres Repertoire zur Aufführung zu bringen.“