Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)
Stadt will weiteren Kreisverkehr
Allerdings ist nicht jeder von einem Kreisel zwischen Lottenmühle und Wangen begeistert
WANGEN (jps) - Gibt es im Wangener Stadtgebiet auf Sicht einen weiteren Kreisverkehr? Geht es nach dem Willen der Verwaltung, wäre dies auf der Landesstraße 320 zwischen Lottenmühle und der Kernstadt möglich.
Laut Baudezernent Peter Ritter favorisiert die Stadt diese Lösung zur verkehrlichen Erschließung des Südrands der Erba, wo zusätzliche Wohngebäude entstehen, der Reitund Fahrverein seine neue Heimat sollen und während der Landesgartenschau ein temporärer Besucherparkplatz entstehen soll.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung berichtete er von derzeit laufenden Gesprächen mit überörtlichen Behörden. Diese sind letztlich maßgeblich, weil die L320 eine Landesstraße ist. Allerdings liegt demnach auch eine weitere Variante auf dem Tisch. Danach könnte es alternativ eine Abbiegespur zur künftigen, in das Gebiet führenden Straße geben. Denn, so Ritter: Die übergeordneten Stellen seien „nicht gerade begeistert“von einem Kreisverkehr auf freier Fläche ohne weitere Bebauung.
Auch OB Michael Lang sprach von „zurückhaltenden Behörden“in der Sache. Konkret traf er diese Aussage auf einen von GOL-Fraktionschef Tilman Schauwecker formulierten Wunsch nach einer Geschwindigkeitsreduzierung auf 70 Stundenkilometer in diesem Bereich – unabhängig von einem möglichen Kreisverkehr. Letzterer wäre für Peter Ritter eine gute Möglichkeit der Tempobegrenzung. Dies auch, weil der Kreisel – geht es nach den Vorstellungen der Stadt – ziemlich genau in der Mitte zwischen Lottenmühle und der Wangener Kernstadt gebaut werden könnte.
Das Thema kam in der Sitzung kurz auf, als sich der Gemeinderat mit dem Abschluss des Bauleitplanung für das Südende der Erba befasste, offiziell Bebauungsplan ErbaArbeitersiedlung genannt.
Dieses lief seit Frühjahr vergangenen Jahres und ermöglicht nach jetzt einstimmigem Beschluss des Stadtparlaments die geplante Bebauung dort. In den abschließenden Beratungen standen einmal mehr Photovoltaikanlagen im Mittelpunkt. Sie werden in dem Gebiet laut Bebauungsplan
nicht erlaubt sein, wenngleich Paul Müller (CDU) darauf hinwies, dass eine Bauherrengemeinschaft dennoch mit Sonnenkollektoren plane. In diesem Zuge wurde ein Sinneswandel bei der Stadt offenbar. Im Frühjahr 2019 hatte OB Lang noch erklärt, PV-Anlagen würden „den Eingang zur Landesgartenschau verschandeln“. Auch weil die Erba künftig abbilden solle, „was sie schon einmal war, in traditioneller Form und mit strengen Regeln“.
Jetzt äußerte sich der Rathauschef anders: Das PV-Verbot könne zwar nicht mehr aus den Vorschriften herausgenommen werden, weil dies das Verfahren verzögere und „Bauherren ausbremst“. Allerdings kündigte er Befreiungen davon an, „so wie es abgesprochen ist“. Grundsätzlich ergänzte er für den Fall, dass die Stadt Grundstückseigentümer ist: Hier solle es weniger Regeln in den Leitplänen geben, dafür mehr in den Kaufverträgen.
Zur neuen Vereinsreithalle erklärte er: Die Überlegungen seien weit gediehen. Deshalb könne auf einen Baustart Ende kommenden Jahres gehofft werden.