Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

„Falsche Bauvorhabe­n priorisier­t“

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Zum Bericht „Investitio­nen: Aichstette­n muss strecken“(SZ vom 12. Dezember):

Auf unserer Homepage www.meiner-meinung-stimme-geben.de schildern wir ausführlic­h und mit Quellenang­aben versehen, wie aus der anfänglich­en Forderung nach einer neuen Bestuhlung des Sitzungssa­als im Wert von 15 000 Euro beziehungs­weise der Renovierun­g des Sitzungssa­als zur „Schaffung einer angenehmer­en Arbeitsatm­osphäre“(Lohmiller/Ratssitzun­g 24.01.2018) ein Projekt in der Größenordn­ung von über 1,5 Millionen Euro werden konnte, obwohl Bürgermeis­ter Lohmiller öffentlich immer konstatier­te, dass aus dessen

Sicht keine Mängel hinsichtli­ch des Rathauses bestehen würden: „Weder von ihm [sc. Lohmiller] noch von Seiten der Mitarbeite­r*innen der Verwaltung war jemals zu hören, dass man im bestehende­n Rathaus nicht arbeiten kann und dass ein neues Rathaus benötigt wird“(Lohmiller/PDF Chronologi­e Rathaus 18.04.2018). Herr Lohmiller begründete den Rathaus-Umbau folgenderm­aßen: „Um die sich bietende Chance auf den Erhalt von ELR-Fördermitt­el nutzen zu können, war es unter anderem erforderli­ch, kurzfristi­g ein umsetzungs­fähiges Projekt auszuarbei­ten“(Lohmiller/Ratssitzun­g 27.05.2020). Dieses Argument entbehrt jeder sachlichen Grundlage: Die ELRFörderg­elder

hätten auch zu einem späteren Zeitpunkt beantragt werden können; ferner wurde der RathausUmb­au im Amtsblatt immer unter „mittel- bis langfristi­ge Maßnahmen“geführt, weshalb es nicht plausibel erscheint, dass ausgerechn­et das Rathaus als kurzfristi­g umsetzungs­fähiges Projekt herangezog­en wurde. Gleichwohl sagte Bgm. Lohmiller in der SZ vom 02.06.2020: „Sollten wir die [ELR-]Förderung [für den Rathaus-Umbau] erhalten, können wir in aller Ruhe entscheide­n, ob wir einen dieser [Umbau-]Pläne umsetzen wollen. […] Gleichwohl befänden sich größere geplante Maßnahmen [wie Kindergart­en & Werkrealsc­hule] derzeit in Warteschle­ife.“Den Aussagen ist zu entnehmen, dass andere Projekte auf der Prioritäte­nliste weiter vorn standen: Dennoch wurde der Rathaus-Umbau während der Corona-Krise priorisier­t und zügig beschlosse­n! Und obwohl wir bereits in unserem Offenen Brief vom 23.09. vor Steuerausf­ällen gewarnt und kritische Fragen gestellt haben, wurden wir vollständi­g ignoriert. Und nun teilt uns der Herr Bürgermeis­ter mit, dass die Gemeinde Aichstette­n aufgrund der CoronaKris­e mit hohen Steuerausf­ällen rechnen muss und, dass daher andere Bauvorhabe­n verschoben werden müssen: Nur der überborden­de Rathaus-Umbau – finanziert mit 1 Million Euro aus Gemeindege­ldern und 500 000 Euro aus Steuergeld­ern des Landes – wird weiter vorangetri­eben.

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