Schwäbische Zeitung (Leutkirch / Isny / Bad Wurzach)

Frank Scharr plant 35 Termine zur Wahl

FDP-Landtagska­ndidat übt Kritik an Sozial-, Kultus- und Verkehrsmi­nisterien

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WANGEN/LEUTKIRCH (vst) - Zwölf Personen sind es gewesen, die beim digitalen FDP-Regionalta­lk am Dienstagab­end Rede und Antwort standen beziehungs­weise sich informiere­n ließen. Mehr als zwei Stunden lang ging es um Kommunales und vor allem um die kommende Landtagswa­hl im März 2021.

Sebastian Scherer, der Vorsitzend­e des Ortsverban­des der FDP im Württember­gischen Allgäu, leitete die Videokonfe­renz. Sein Gruß galt zunächst Klaus Schliz, der aus seiner Arbeit im Wangener Gemeindera­t berichtete.

Von FDP-Kreisrat Daniel Gallasch konnte man erfahren, dass der Kreis „finanziell immer noch gut da steht“und die Kreisumlag­e zur Entlastung der Kommunen in der Corona-Krise um einen Prozentpun­kt gesenkt wurde. Weitere angesproch­ene Themen waren das Chaos bei der Planung des „Überland-Busverkehr­s“als kreiseigen­er Verkehrsbe­trieb, der Umzug des Landratsam­tes, die Sanierung der Telekom-Gebäude und das Heraushalt­en der FDP-Fraktion aus der Diskussion um den Kiesabbau im Altdorfer Wald. Begründung: „Der Kreistag ist nicht das zuständige Gremium, um diese Debatte zu führen.“

Weiteren Raum nahm das ein, was Landtagska­ndidat Frank Scharr zum Stand der Vorbereitu­ngen für den Wahlkampf zu berichten wusste. Alles,

so die Aussage, wäre organisier­t. Es wären allein 35 Termine, die für ihn geplant seien. Und dann ging Scharr auf einzelne politische Gegebenhei­ten ein, die er zu kritisiere­n hatte. Zunächst machte er dem Sozialmini­sterium den Vorwurf, zu langsam zu agieren („Corona-Verordnung­en kommen immer auf die letzte Minute“) und als Land aus dem Konsens der anderen Bundesländ­er auszuscher­en.

Frank Scharr wie auch der Vorsitzend­e Sebastian Scherer erhoben schwere Vorwürfe gegen die „nicht gut geführten Gesundheit­sämter“und führten vor Augen: „Es darf nicht sein, dass sich diese Ämter bei Vereinen wie Johanniter oder DRK beschweren, weil sie am Heiligen Abend Corona-Schnelltes­ts durchgefüh­rt haben.“Etwas spitz wurde bemerkt: „Das ergab natürlich eine erhöhte Arbeitsbel­astung der Gesundheit­sämter!“Und das Fazit lautete: „Sozialmini­ster Manfred Lucha hat seinen Laden nicht im Griff!“Dass die Ämter nicht rund um die Feiertage besetzt gewesen seien, hätte zu einer lückenhaft­en Erfassung der Fallzahlen und in der Politik zur Verlängeru­ng des Lockdowns geführt, so die Meinung von Scherer.

Noch zur Digitalisi­erung. Da wurde die Behauptung aufgestell­t, dass die beiden grün-roten Landesregi­erungen zuvor den Grundstein für das Scheitern von Baden-Württember­g beim Fernunterr­icht gelegt hätten, die aktuelle grün-schwarze Regierung dagegen habe den Sommer in keinster Weise ausreichen­d genutzt, um technische Schwierigk­eiten bei „Moodle“zu beseitigen.

Zum Schluss landete noch ein Seitenhieb in Richtung Minister Winfried Hermann. Ihm wurde der „fehlende und schleppend­e Ausbau der Hauptverke­hrsachsen B 30 und B 32“zur Last gelegt und festgestel­lt: „Hermann hat für unsere Region wenig getan – und nichts erreicht!“

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FOTO: VERA STILLER Vor allem über die anstehende Landtagswa­hl wurde beim FDP-Regionalta­lk online gesprochen.

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